Jakobsweg & Berge - 19 Tage - 6700 Kilometer !

Eine Tour voller Abenteuer - Lebensfreude - Schweiß und Fahrspass liegt hinter uns. Das eigentliche Ziel war der französische Jakobsweg von Saint-Jean-Pied-de-Port nach Santiago de Compostela. Da es einen reinen Jakobsweg für Motorräder natürlich nicht gibt, haben wir uns für eine Kombination mit anderen interessanten Regionen West- und Südeuropas entschieden. So streifen wir die Normadie, die Bretagne und entlang der franzöischen Westküste geht es weiter nach Spanien.

Über Santiago de Compostela machen wir einen kurzen Abstecher nach Portugal, um schließlich die genialen Pässe der Pyrenäen unter die Reifen zu nehmen. Und letztlich sind wir über die Mittelmeerküste Frankreichs in die Alpen unterwegs, wo der Grand Canyon die Verdon und die höchsten Alpenpässe auf uns warten. Und wenn dann auch noch das Wetter stimmt ( 2 x 10 Minuten Regen und Temperaturen zwischen 25 und 35 Grad), ist alles wie man es sich für solch eine lange Tour wünscht.

Vorgeplänkel

Inspiriert wurden wir für diese Reise von den Berichten vieler Mitreisenden während unserer Touren mit dem Veranstalter Reisen & Erleben aus Sankt Wendel. Leider sind auch hier die Folgen der Corona Pandemie nicht zu übersehen. Während die Reise 2019 (19 Tage) für geschmeidige 1645,-€ angeboten wurde, sind 2023 stattliche 2299,-€ zu berappen. Ob die saftige Preisteigerung von 40% auch mit dem Wechsel in der Geschäftsleitung zu tun hat, kann nur spekuliert werden. Für uns war es zumindest der Grund, die Reise individuell zu planen und durchzuführen. Ich wünsche mir sehr, dass die Firma bald wieder zu bezahlbaren Reisen zurück findet, denn gerade das Preis-Leistungs-Verhältnis waren in der Vergangenheit der Grund, warum so viele Biker sich für dieses Unternehmen entschieden haben, zumal auch die die Qualität der Reisen immer außergewöhnlich gut waren. Die Erfahrungen nach der Tour bestätigen unsere Entscheidung, diese Reise selbst zu planen. Nur zur Verdeutlichung - die Nacht im Doppelzimmer + Frühstück + Abendessen (inkl. Bier oder Wein in Mengen) kostete uns pro Nase und Tag etwa 90,-€uro ! Bei R&E sind das mal umgerechnet etwa 165,- €uro. Und das bei z.T. gleichen bzw. vergleichbaren Hotels. Zwar ist der Aufwand für die Planung entschieden höher, andererseits wird das mit einer Menge Individualität und Entscheidungsfreiheit mehr als wett gemacht. Laßt Euch also vom nachfolgenden Bericht inspirieren.

Vorbereitungen

Die ersten Vorbereitungen zur Tour starten bereits Ende 2022. Ich bringe meine Maschine zur Werkstatt nach Leipzig. Dort ist die 100-tausender Inspektion sowie der TÜV fällig. Dafür bleibt das Bike bis Anfnag März 2023 in Leipzig, wo sie genug Zeit haben, alle Arbeiten zu erledigen. Es müssen beide Bremsscheiben getauscht werden, was den Preis für die Inspektion in ungeahnte Höhen treibt. Aber was sein muss - muss Sein. Schließlich ist eine einwandfrei funktionierende Bremsanlage gerade auf den geplanten Etappen in den Hochlagen der Pyrenäen und Alpen Grundvoraussetzung. Mitte März steht das Bike dann endlich wieder unter dem Bike-Port bei mir zu Hause. Leider läßt das miese Wetter des diesjährigen Frühjahrs erst Mitte April eine erste Testfahrt zu. Als nächstes gilt meine Aufmerksamkeit den Reifen. Ich bin erstaunt, wie viele Kilometer ich mit den aktuellen Conti Trail-Attak-3 gefahren bin und kann es kaum glauben dass es gute 14.000 Kilometer waren. Das ist auch der Grund, diesen wirklich Klasse Reifen Anfang Juni wieder aufziehen zu lassen, zumal auch mein lokaler Reifen-Dealer in Halle (selbst Biker) diesen Reifen in vollen Tönen lobt.

Schon Anfang 2023 beginne ich mit der Planung der Route. Wie bereits erwähnt, steht die Fahrt entlang des Jakobsweges mit seinen vielen Sehenswürdigkeiten in der ersten Hälfte der Tour im Vordergrund. Un da es keinen riesigen Umweg bedeutet, sollen auch nocvh Teile der Normandie, der Bretagne und Westküste Frankreichs besucht werden. Hier liegt ganz klar der Fokus auf dem Besuch des Mont Saint Michel. Am Ende steht eine Tour mit 19 Reisetagen. Die ersten Hotels bis nach Santiago de Compostela buche ich über Booking. Das hat zwar den Nachteil, dass wir aufgrund der Stornierungsbedingungen an die Hotels gebunden sind, aber andererseits erspart es das abendliche Suchen nach geeigneten Unterkünften. Bei zu erwartenden Temperaturen um die 30 Grad macht das nämlich überhaupt keinen Spaß. Von Santiago aus wollen wir einen kurzen Abstecher nach Portugal machen, um dann im Großen Bogen über Valadolid und Pamplona in die Pyrenäen zu fahren. Ich telefoniere mit Simone, einer ehemaligen Kollegin, die in dieser Gegend schon mal Urlaub gemacht hat und erfahre, dass wir auf keinen Fall Leon und Burgos auslassen sollen. Das währen neben Compostela die schönsten Städte am Camino. Also plane ich nochmal um. Eine Übernachtung in der Nähe von Porto fällt daher weg und Leon und Burgos werden in die Route aufgenommen. Das hat sich im Nachhinein als sehr gute Entscheidung herausgestellt.

Die Highlights des zweiten Teils der Tour liegen ganz klar auf den Bergetappen durch die Pyrenäen und Alpen, wo einige der höchsten und schönsten Pässe auf uns warten. Ich checke noch kurz, dass wir dabei nicht mit der diesjährigen Tour de France kolidieren, denn dass wäre mit riesigen Umwegen und Behinderungen verbunden. Aber es gibt zum Glück keine Berührungspunkte.

Auch technisch wird in diesem Jahr noch ein wenig nachgerüstet. Das mir die Fummelei an der Bedienung des SC2 Kommunikations-Systems meines Schuberth C5 Helms entwas auf die Nerven geht, lege ich mir die RC4 Fernbedienung zu, die sehr praktisch irgendwo am Lenker geklemmt werden kann. Die Einrichtung ist zwar etwas Tricky, aber nach einer gefühlten Zeit eines halben Tages funktioniert das Teil einwandfrei. So kann ich ganz bequem mit einen Tastendruck Telefongespräche annehmen, Musik abspielen, die Lautstärke regeln und das Mesh-Interkom-System für die Kommunikation mit Klappi aktivieren. Eine Investition, die sich mal wirklich gelohnt hat. Klappi legt sich auch so ein Teil zu und wechselt Anfang Juni ebenfalls die Reifen seiner GS. Beim ADAC ordert er noch einige Karten von Frankreich und Spanien. So sollten wir für den Start der Tour am 19. Juni gut gerüstet sein. Für alle die schon mal die gesamte Strecke anschauen wollen - hier ist die Route. Fahre über die roten Punkte für mehr Informationen und Klick um zur Tagesbeschreibung zu gelangen.



(Laden dauert eine Augenblick)

Tag 1

Es ist soweit - die große Reise kann beginnen. Wenn alles nach Plan läuft, dann wird es die längste Tour werden, die ich mit dem Bike bisher unternommen habe. Bisher steht die Marokko-Tour 2018 mit 6285 Kilometern unangefochten an erster Stelle. Ich treffe mich um 9:00 Uhr mit Klappi an der JET-Tanke, die kurz vor der A38 liegt. Heute wird wieder ordentlich Autobahn geschruppt. Ziel ist Trier - wo die Porta Nigra besucht werden soll. Die Fahrt bei lauschiegen 30 Grad auf der Autobahn ist schlechthin für jeden Biker ein Grauen und auch wir machen das nur um etwas Kilometer zu machen. Staus sind dann umso unangenehmer. Den erwischen wir am Kirchheimer Dreieck. Dort ist eine riesige Baustelle und in alle Richtung mehrere Kilomter Stau. Na davon lassen wir uns aber nicht abschrecken. Um das jetzt mal klarzustellen - lt. StVO gilt nämlich folgendes:

Häufig nutzen Motorradfahrer die entstandene Gasse zwischen den Spuren. Doch hauptsächlich spricht das generelle Verbot, rechts zu überholen, gegen ein Durchfahren zwischen zwei Fahrbahnen. Schlängelt sich ein Motorradfahrer etwa zwischen den Autos hindurch oder nutzt eine freigewordene Gasse zwischen zwei Fahrspuren, hat er die links stehenden Autos rechts überholt. Dies ist laut StVO verboten – auch wenn der Verkehr steht. Außerdem ist es nicht erlaubt, zwischen zwei Fahrbahnen zu fahren. Es droht ein Bußgeld sowie ein Punkt in Flensburg.
Solch einen ausgemachten Blödsinn können sich nur Berufsbeamte ausgedacht haben, die in ihrem Leben noch nie Motorrad bei 50 Grad auf der Autobahn gefahren sind, weil Sie i.d.R. in Ihrem klimatisierten A8-Limousinen zwischen Bonn und Berlin unterwegs sind. Während in Frankreich das "Vorbeischlängeln im Stau" in vielen Regionen erlaubt ist, schaut der deutsche Biker hier dumm aus der Wäsche. Aber wie schaut es in der Praxis aus? Genau - wir ignorieren die StVO und können ohne Probleme am etwa 5-10 Kilometer langen Stau vorbeifahren. Viele der Autofahrer haben offenabr Verständnis für uns und machen ein wenig Platz - Klasse! Ich unterstütze daher jegliche Petitionn und Initiativen von Motorradfahrern, dieses "Verbeischlängeln" in Deutschland zu legalisieren. Den nicht nur in Frankreich, sondern auch in Großbritanien, Italien und den Niederlanden ist das erlaubt, bzw. wird von der Polizei tolleriert.

Dem Stau entronnen sind wir gegen 15:30 in Trier und suchen das Best Western Trier City Hotel. Unsere beiden Navis sind sich wieder einmal nicht einig und so dauert die Suche länger als gedacht. Endlich gefunden, beziehen wir unsere Zimmer. Die Bikes können wir in einem abgesperrten Bereich des Hotels parken. Das obligatorische Bier muß erstmal getrunken werden, ehe es auf Stadtrundgang geht. Die City von Trier ist wirklich sehr schön. Leider wird der Blick auf die Porta Nigra durch einen provisorischen Bühnenaufbau gestört und auch das riesige WC-Hinweisschild direkt davor ist fehl am Platze. Wir finden auch bald ein nettes Lokal für das Abdendessen. Im Ratskeller zur Steipe gibt es gutbürgeliches Essen sowie Spezialitäten aus der Ukraine und Russland. Ausgezeichnetes Hausbier wird ebenfalls angeboten. Im Hotel angekommen, wird die Route für den kommenden Tag besprochen und die Navis entsprechend programmiert. Auch morgen werden wir hauptsächlich auf Autobahnen unterwegs sein.


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Tag 2

Heute genießen wir noch einmal das Frühstück im deutschen Hotel. Ab morgen werden wir uns wohl ein wenig umstellen. Meine Erfahrungen mit französichen Hotels sind in Bezug auf Frühstück leider nicht die Besten. Der Weg nach Frankreich führt über Luxembourg und Belgien - alles auf 1A - Autobahnen. Der Verkehr hier ist ganz ordentlich und es gilt in beiden Ländern generelles Tempolimit auf Autobahnen. Und da auch so gut wie keine Baustellen den Verkehr aufhalten, gestaltet sich die Fahrt sehr entspannt. Ich verstehe ohnehin nicht, warum im Autoland Deutschland kein Tempolimit eingeführt wird. Es gibt sicherlich eine ellenlange Liste von Pro und Kontra zum Thema Tempolimit und jeder hat da bestimmt seine eigene Sichtweise. Ich wäre jedenfalls für ein Tempolimit.

Wir erreichen schließlich die französische Grenze - unspektakulär. Wir müssen auf der Autobahn natürlich einige der (zumindest bei mir) gehassten Mautstellen passieren. Und nach alle dem, was wir dort erleben, ist meine Meinung über das französiche Mautsystem noch schlechter, als es ohnehin schon war. Mal kommt kein Ticket raus und der Typ am "Servicemikrofon" kann kein Wort Englisch. Deutsch sowieso nicht und selbst wenn er könnte würde er es zu Teufel nicht sprechen. Dann kommt kein Ticket und man muß sofort die Kreditkarte ans Lesegerät halten. Manchmal auch mehrmals, bis sich die verdammte Schrnake öffnet. Und wenn ich dann noch die gigantische Infrastruktur für solch einen Mist anschaue, dann kann ich nur den Kopf schütteln. Wie einfach ist doch da das Schweizerische und Österreichische System mit Vignetten.

Da auch die heutige 2. Etappe mehr oder weniger eine "Übergangs-Etappe" ist, sind wir dann froh, als wir in unserem Hotel in Rouen ankommen. Wir haben ein Doppelzimmer im "IBIS Rouen Centre Champ de Mars" gebucht. Das liegt nahe des Zentrums an einer gut befahrenen Straße direkt an der Seine. Bevor wir die Bikes in der Tiefgarage des Hotels abstellen, checken wir natürlich erstmal ein und trinken an der Bar der Rezeption ein gezapftes 0.4 Liter lokales Bier - stolze 7 €uronen sind fällig (pro Bier selbstverständlich). Dieses Preislevel für Bier werden wir wohl zu unserem Leidwesen in ganz Frankreich vorfinden. Kritiker werden einwenden "Ja warum trinkt Ihr in Frankreich auch Bier - trinkt doch lieber Wein". Ja cool - ich kenne wirklich keinen Biker, der sich nach 8 Stunden auf dem Bike bei 30 °C gemütlich an den Tresen setzt, um dann mit einem Glas "Chateau Reibach" seinen Durst zu stillen.

Wir liegen gut in der Zeit und so starten wir einen kleinen Stadtrundgang. Rouen liegt in Nordfrankreich am Unterlauf der Seine, etwa 80 Kilometer landeinwärts, 110 Kilometer nordwestlich von Paris und knapp 70 Kilometer südöstlich von Le Havre. Die gut 100-tausend Einwohner zählende Hauptstadt der Normandie hat etliche Sehenswürdigkeiten zu bieten, auch wenn es nach den ersten Schritten in der Stadt garnicht danach ausschaut. Erst als wir uns dem historischen Zentrum nähern, entdecken wir die Schönheit der Stadt mit seinen verwinkelten Gassen und unzähligen Cafés, Bars und Restaurant. Wir bestaunen die gotische Kirche Saint-Maclou, die nicht weit von der Kathedrale entfernt in einem der schönsten Altstadtviertel von Rouen liegt. Wir drehen noch eine kleine Runde in der Stadt, ehe wir uns nach einem Restaurant für das Abendessen umschauen. Da der Himmel sich mehr und mehr tiefdunkelgrau färbt, ist dabei etwas Eile geboten. Als wir und wieder Saint-Maclou nähern öffnet der Himmel urplötzlich seine Pforten. Keine 20 Meter entfernt entdecken wir das "Antico Caffé" und können uns noch auf die letzten 2 freien Plätze unter einer großen Markiese retten, ehe es wirklich sehr ungemütlich wird. Wir sitzen trocken und bestellen jeder eine kleine Pizza. Am Tisch sitzt noch eine Ehepaar, das aus Dresden kommt und mit dem Wohnmobil die Normadie und Bretagne bereist. Die Unterhaltung mit Ihnen ist sehr lustig und so wird es ein schöner Abend ehe wir ins Hotel zurück gehen. Der Regen hat zum Glück aufgehört. An der Bar des Hotels genehmigen wir uns noch 2 der preiswerten Biere.


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Tag 3

Kennst Du ein IBIS - kennst Du alle IBIS Hotels. So auch hier in Frankreich. Die Zimmer sind immer etwas zu klein und das Frühstück meist sehr überschaubar. So auch hier in Rouen, wo eher der französiche Gaumen angesprochen wird. Aber wir werden troz allem satt und können das nächste Teilstück unserer Tour in Angriff nehmen. Bei unserem abendlichen Gespräch mit dem Ehepaar aus Dresden bekamen wir noch den heißen Tipp unbedingt nach Etretat an die Küste zu fahren, wo man geniale Ausblicke auf die Steilküste haben soll. Dort, an der Alabasterküste, ragen bis zu 100 Meter hohe Kreidefelsen aus dem Wasser empor. O.K. wir programmieren unsere Navis halt mal um und starten die leicht abgeänderte Route. Wir hatten allerdings nicht eingeplant, dass es auf unzähligen kleinen Straßen eine Menge Zeit kostet. Und da man für die Besichtigung auch locker 2-3 Stunden einplanen sollte, brechen wir das Unternehmen "Steilküste" nach gut anderthalb Stunden ab und orientieren uns in Richtung le Havre. Die Bikes müssen mal wieder an die Tanke. Als wir endlich eine Tankstelle finden, stellt sich wie so oft die Frage nach dem Prozedere. Mal funktionieren die Kartenlesegeräte - mal nicht. Bei mir klappt es heute - bei Holger erst nach gefühlt 5 Versuchen. Dabei sitzen keine 5 Meter entfernt 2 Typen im Häuschen und beobachten das Ganze. Als die ihn dann auch noch enhalten und nochmal die Kreditkarte haben wollen, steigt so langsam die Röte in seinem Gesicht auf. Und um es vorweg zu nehmen - das gesamte Tanksystem in Frankreich ist genauso krank wie das Mautsystem - kurz gesagt eine blanke Katastrophe.

Als wir und Le Havre nähern, ist schon von weitem die gigatische "Pont de Normandie" (Brücke der Normandie) zu sehen. Für Motorradfahrer ist die Brücke mautfrei. Da aufgrund des Verkehrs ein Fotostopp unmöglich ist, kann ich an dieser Stelle nur einige Aufnahmen aus den Netz präsentieren. Im WEB findet man zur Brücke Folgendes:

Der Pont de Normandie (deutsch: Brücke der Normandie) ist eine Schrägseilbrücke, die mit 856 m die größte Spannweite in Europa besitzt. Sie überquert die Seinemündung und verbindet Le Havre (damals Haute-Normandie) auf dem rechten Ufer im Norden mit Honfleur (damals Basse-Normandie) auf dem linken Ufer im Süden. Die Brücke wurde in den Jahren 1988 bis 1994 gebaut und am 20. Januar 1995 eingeweiht. Sie hat eine Länge von insgesamt 2141 Meter. Die Brücke hat die stattliche Durchfahrtshöhe für Schiffe von 52 Metern, gemessen am höchsten Wasserstand. Nur so können die Ozeanriesen ungehindert in die Häfen von Le Havre und Rouen einlaufen.

      

Ich genieße jeden Meter der Fahrt über dieses gigantische Bauwerk. Es werden Erinnerungen an die Andorratour wach, wo wir das Viadukt von Millau bestaunen durften. Auch diese Brücke wurde, genau wie die Pont de Normandie, von Michel Virlogeux entworfen. Er zählt zu den bedeutensten Brückenbau-Ingenieuren der Welt. Von obersten Pumkt der Normandiebrücke hat man einen gewaltigen Ausblick auf die Seine-Mündung und das Industriegebiet um Le Havre. Wir folgen weiter der A14, passieren Caen und sind sehr zeitig in Avrances. Hier gestaltet sich die Suche nach dem Hotel als etwas schwierig, da unsere Navis mal wieder unterschiedlicher Meinung sind. Allerdings auch kein Wunder, denn die Einfahrt zum Parkplatz des Hotels fürht über eine kaum 2 Meter breite Schluppe, die man auch schon mal leicht übersehen kann.

An dieser Stelle ist es ganz angebracht, mal einige Worte über die Navis zu verlieren. Holger benutzt an seiner GS das BMW Navigator 6 - im Prinzip ein gepimptes Garmin, welches sich perfekt mit dem Griff-Drehrad seiner GS bedienen läßt. Ich habe seit einigen Jahren das TomTom Rider 410 im Einsatz. Da wir nun schon einige Zeit zusammen fahren, kennt man auch die Stärken und Macken der Systeme. Das Garmin bevorzugt eher Hauptstraßen und nimmt dafür auch schon mal längere Wege in Kauf. Das TomTom entscheidet sich eher mal für Straßen, die den Namen oft nicht verdienen. Das Garmin fährt lieber die längere Ortsumgehung während das TomTom gerade durchfährt. Letzlich sind beide eine gelungene Kombination und da wir uns perfekt über unsere C5 Helme verständigen können, einigen wir uns meist sehr schnell, wenn unterschiedliche Routen empfohlen werden. Wobei immer das Prinzip gilt, dass nur das Navi des vorn Fahrenden das "richtige" Navi ist. Bei Holgers Navi war irgendwann mal der "Routenspeicher" (trotz gigantischer SD-Zusatzkarte) voll. Die Bedienungsanleitung empfielt dann, das Gerät an einen Rechner anzuschließen um das Problem zu lösen. Ja klaro - hat man ja auch immer dabei ! Da geht natürlich garnicht. Und auch die Planung einer Tour direkt am Gerät (wenn man Unterwegs mal umplanen muß) ist mit den Dingern eine reine Katastrophe. So etwas muß völlig intuitiv gehen, ohne vorher 30 Seiten Bedienungsanleitung zu lesen und einen einwöchigen Leergang zu besuchen. Ich meine solche einfachen Sachen wie :

Starte am aktuellen Punkt
Weiter nach Ort "Soundso" Zentrum
dann nach Ort "Nummer zwei" Straße XYZ Hausnummer 123
Bring mich zum Pass "GanznachObven"
fahre GPX-Koordinate 42.272727 10.364810 an
weiter zum Aussischtpunkt "BlaBla"
dann ab ins Hotel "EndedesTages".

Das können beide Navis nicht, bzw. haben wir es nicht rausbekommen, wie das gehen soll. Vielleicht sollten die Entwickler der Navi-Software mal den einen oder anderen Biker konsultieren. Wass bei der Planung einer Tour am PC mit Software wie "http://kurviger.de", TomTom Mydrive oder Garmin-Basecamp mehr oder weniger elegant gaht, sollte auf einem Navi auch möglich sein.

So jetzt aber weiter mit dem Bericht. Wir finden das Hotel also dann doch und checken schon mal ein. Heute legen wir jedoch nur kurz die Taschen im Zimmer ab. Es steht noch der geplante Abstecher zum Le Mont-Saint-Michel auf dem Programm. Nach etwas 25 Kilometern sind wir auch schon vort Ort. Die Silouette des beeindruckendes Berges mit seiner alles überragenden Abtei ist schon vor Weitem sichtbar. Hier wieder ein WIKI-Auszug:

Le Mont-Saint-Michel ist eine französische Gemeinde mit 27 Einwohnern im Département Manche in der Region Normandie. Die Gemeinde besteht aus der felsigen Insel Mont Saint-Michel in der Bucht des Mont-Saint-Michel im Wattenmeer der Normandie und Anteilen am Festland. Die Insel, die nach dem Erzengel Michael benannt ist, ist etwa einen Kilometer von der Küste entfernt. Bei einem Umfang von rund 830 m ist sie nur etwa 55.000 m² groß; die Gemeindefläche beläuft sich auf insgesamt 4 km².[1] In der Nähe befinden sich die Mündung des Couesnon, die Stadt Avranches und die Grenze zur Bretagne. Die ohne Bauten 92 Meter hohe Insel ist bekannt für die Abtei Mont-Saint-Michel. Der Mont hat sich zu einer großen Touristenattraktion entwickelt, er wird jährlich von etwa 2,3 Millionen Menschen besucht. Seit 1979 gehören der Berg und seine Bucht zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Alles in der Ragion ist auf den Besuch von Touristen gepolt. Riesige Parkplätze sind vorhanden, von denen ein Bus-Shuttle zur Insel fährt. Für uns in unseren Motorrad-Klamotten nicht unbedingt erste Wahl - zumal die Temperaturen die 30 Grad Grenze schon lange überschritten haben. Wir versuchen daher auf kleinsten Nebentraßen und Ackerwegen näher an das Objekt der Begierde heran zu kommen. Das gelingt uns zwar nur leidlich, reicht aber aus, um einige Bilder zu schießen. Hier hätte ich bei der Planung einfach einen Tag mehr einplanen sollen. Das werde ich mir unbedingt im Hinterstübchen behalten. Denn bei der Planung der nächstjährigen "Balkan-Tour" stehen ebenfalls einige Besuchtigungen von Weltkulturerbestättem auf dem Plan.

Wir fahren zurück ins Hotel. Das liegt in unmittelbarer Zentrumsnähe und hat einen wunderchönen Garten, wo wir zunächst wieder eines der preiswerten Biere zu uns nehmen, ehe wir zur Stadtbesichtigung aufbrechen. Hier ist allerhand los. Überall in der Sadt werden Bühnen aufgebaut. Einen Platz zu Essen zu bekommen, unmöglich. Entweder es ist alles voller Gäste, alle Plätze sind reserviert oder Speisen sind erst ab 20:00 Uhr zu bekommen. Wir drehen etliche Runden ohne Erfolg. Schließlich haben wir schon faßt aufgegeben und wollen zurück ins Hotel. Doch da finden wir eine nette kleine Bar mit sehr gutem Speisenangebot leckeren (nicht ganz so teuren Bieren) - das paßt und so ist der Abend dann doch gerettet. Morgen noch einmal Frankreich und dann sind wir auch bald in Spanien.


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Tag 4

Das Hotel überrascht uns mit einem wirklich guten Früchstück. Da kann es gut gelaunt auf die nächste Etappe gehen, die uns heute bis nach Saintes führen wird. Auf der N175 und A84 passieren wir Rennes ehe es in Bain-de-Bretagne abenteuerlich wird. Unsere Navis spinnen beide und so drehen wird unzählige Ehrenrunden im Ort, bis wir endlich die Ausfahrtstraße in Richtung Nantes finden. Der Ort wird umfahren und als nächster großer Ort wartet La Rochelle auf uns. Die ganze Gegend um La Rochelle ist im Prinzip ein gigantischer Industrie-Molloch in dessen Großraum über 200.000 Menschen leben. Sicherlich wäre der Besuch des alten Hafens ganz nett gewesen. Aber wenn wir alle netten Städte und Häfen entlang unserer Route besucht hätten, dann wären aus 3 Wochen schnell mal 6 Wochen geworden. Es heißt also Abstriche zu machen. Motorrad fahren macht ausßerdem hier wirklich keinen Spaß und wir sind froh als wir uns wieder landeinwärts in Richtung Tagesziel Saintes bewegen.

Dort habe ich wieder einmal ein IBIS Hotel gebucht, welches etwas abseits des Zentrums auf einer Anhöhe im Industriegebiet liegt. Die hübsche Dame an der Reception spricht ausnahmsweise ein sehr gutes Englisch, wodurch sich der Checkin sehr entspannt gestaltet. Nach einer Stunde ist das übliche Prozedere erledigt und bevor wir mit der Stadtbesichtigung beginne, bitten wir die Nette von Empfang, zwei Bier zu zapfen. Ständig kommen neue Gäste, das Telefon klingelt ununterbrochen und so dauert es schonmal 20 Minuten ehe sie sich erinnert, dass da noch 2 Gäste sitzen, die ein Bier bestellt haben. O.K. eben typisch IBIS - es wird nicht nur an Raumgröße gespart, sondern auch am Service. Die Nette ist wahrscheinlich die Einzige im Haus und mauß alles managen. Sie gibt uns noch den Tipp, dass wir am einfachsten mit dem Bus in die Stadt kommen. Der hällt fährt unmittelbar vor dem Hotel. Zahlen können wir direkt beim Fahrer und so sind wir keine 20 Minuten mitten in der City.

Die gut 25 Tausend Einwohner zählende Stadt ist vor allem bekannt durh ihre guten Weine und die antiken römischen Bauten. Der Bus hält direkt vor dem imposanten Justizpalast, vo wo aus wir auch den Stadtrundgang starten. Es ist wieder angenehm warm - die Werte liegen jenseits der 30 °Celsius. Wir bemühen Google-Maps um an den Fluß Charente zu kommen, wo am gegenüber liegenden Ufer der L'Arc de Germanicus, ein römischer Ehrenbogen, welcher im Jahr 18 oder 19 für Kaiser Tiberius und dessen söhne Drusus und Germanicus errichtet wurde. Weiter gehts auf den Spuren der Römer - wir suchen das Amphitheater. Das liegt etwas außerhalb auf einer kleinen Anhöhe und der Weg ist bei über 30 Grad schon anstrengend. Schließlich finden wir das Theater, dessen Bau unter Kaiser Tiberius ( AD 14-37 ) angefangen und unter Kaiser Claudius ( AD 41-54 ) abgeschlossen wurde und in dem bis zu 15.000 Zuschauer Platz fanden.

Wir schießen wieder einige Bilder ehe wir uns auf Essensuche begeben. Das ist wieder mal garnicht so einfach, da viele Bars und Restaurant geschlossen sind oder erst nach 20 Uhr aufmachen. Letztlich kommen wir wieder am Justzpalste an, wo wir direkt gegenüber in der Bar "Le Point Central" einen schönen Platz bekommen. Wir bestellen jeder einen Burger, der wirklich sehr gut schmeckt. Für den Weg zurück ins Hotel bitten wir den Kellner, uns ein Taxi zu bestellen, da ab 20:00 Uhr der Bus nicht mehr fährt. Keine 10 Minuten später kommt das Taxi auch und wir sind sehr schnell wieder im IBIS. Der vorerst letzte Tag in Frankreich neigt sich bei einer Flasche Wein dann so langsam dem Ende zu.


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Tag 5

Im IBIS herrscht aufgrund der begrenzten Tischkapazitäten am Morgen reichliches Gewühl. Wir sind froh, als wir wieder Asphalt unter den Reifen haben. Die Richtung ist nach wie vor Süden. Die nächste größere Stadt ist Bordeaux. Wir passieren die beiden Zuflüsse Dordogne und Garonne. Kurz hinter Biaritz erreichen wir die spanische Grenze. Meine Stimmung wird schlagartig besser, als wir die ersten Ausläufer des Kantabrischen Gebirges am Horizont erkennen. Hier eine kurze Erkärung im WIKI:

Das Kantabrische Gebirge (spanisch Cordillera Cantábrica) ist ein Gebirgszug in Nordspanien. Es stellt die westliche Verlängerung der Pyrenäen dar und verläuft über 480 km durch die autonomen Regionen Navarra, Baskenland, Kantabrien, Kastilien-León, Asturien bis nach Galicien. Die Abgrenzung zu den Pyrenäen ist fließend, kann aber etwa entlang der Linie Pamplona – Leitza – Oria-Fluss – Donostia-San Sebastián gezogen werden. Die höchsten Erhebungen des Kantabrischen Gebirges befinden sich in der zentralen Gebirgskette Picos de Europa, deren höchster Gipfel der Torre de Cerredo mit 2648 m ist.
O.K. - wieder was dazu gelernt, denn bisher war ich immer der Meinung, dass sich die Pyrenäen bis nach San Sebastian hin erstrecken. Wir erreichen schlie0lich San Sebastian und legen eine längere Pause ein. Nach einigem Verkehrsgewühl in der hippen Stadt gelangen wir endlich ans Meer und parken direkt an der Ufer-Promenade des wunderschönen Stadtstrandes - was für ein Ausblick - in jeder Beziehung. In einer kleinen Bar genießen wir einen Espresso und eine eiskalte Cola mit Eis.

Wir verlassen San Sebastian auf der AP-8 und sind jetzt parallel zum Meer in westlicher Richtung unterwegs. Kurz vor Deba noch ein kleiner Schwenk nach Süden auf einer herrlichen Straße und schon sind wir in Eibar angekommen, wo die letzten 5 Kilometer vor dem Hotel mit wunderschönen Kurven gespickt sind. Ich habe hier das IXUA Hotel gebucht und damit einen der ersten Voltreffer gelandet. Das Hotel liegt mitten in den Bergen mit einem kollosalen Blick ins Tal. Die Terrasse des Restaurants ist gut besucht. Das Zimmer hat endlich mal klasse Niveau. Aslo nix wir raus aus den Klamotten und ab auf die Terrasse und 2 Bier bestellen. Oh was für eine Freude - gut gezapftes sehr leckeres 0.4 Liter Bier für 3,50 €uronen - OLA die Waldfee - das werden heute bestimmt einige mehr als sonst. Auch das Abendessen ist allererste Sahne - ich genehmige mir Pulpo - einfach grandios. Das Ganze runden wir dann noch mit einem guten Roséwein ab.

Auch die Bedienung und das gesamte Personal ist extrem freundlich. Ein wirklich krasser Unterschied zu den bisherigen Hotels in Frankreich, wo ich immer das Gefühl habe, nicht ganz willkommen zu sein. Aber vielleicht ist das auch nur meine persönliche Sichtweise und andere Motorrad-Touristen erleben das völlig anders. Zumindest liege ich mit dieser Meinung nicht ganz falsch, denn während der vielen abendlichen Benzingespräche, wo ich mit den Reisen & Erleben unterwegs war, haben viele Biker ähnliche Erfahrungen gemacht. Doch jetzt Schluß mit der Meckerei - heute war der erste wirklich geniale Tag der Tour - Basta !


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Tag 6

Die spanische Küste und katabrische Gebirge werden uns heute den ganzen Tag begleiten. Der Blick am frühen Morgen ist soektakulär. Eine dicke Wolkenschicht hat sich im Tal breit gemacht. Oberhalb ist strahlend blauer Himmel. Wir verlassen Eibar wieder auf der AP-8. Schon wenig später merken wir am Verkehr, dass wir uns Bilbao nähern. Die Stadt hätte sicherlich auch einen längeren Besuch verdient, aber wie schon erwähnt würde das unsere geplante Reisezeit von 3 Wochen reichlich überschreiten. Über die A8 schlängeln wir uns weiter an der Küste entlang. Zur Rechten sehen wir oft das Meer und zur Linken die Kantabrischen Berge - einfach genial. Im Prinzip gibt es gar keine andere Möglichkeit, wenn man in Ricjhtung Westen will. Wir passieren Laredo und ich erinnere mich spontan an den Western aus dem Jahr 1966 "Höchster Einsatz in Laredo" mit Henry Ford in er Hauptrolle. Kurz vor Santander entfernen wir uns wieder etwas von der Küste. Immer weiter auf der A8 bis wir Gijón erreichen. Bei einem Halt gugelt Holger den etwa 50 Kilometer entfernten Küstenort Cudillero, eine Anziehungsort schlechthin.

Es soll das schönste Fischerdorf an der Costa Verde sein. O.K. da müssen wir zwar einige Kilomter am Hotel in Piedras Blancas vorbei, aber wir wollen heute unbedingt nochmal ein schönes Küstenstädtchen besuchen und ein frische Meeresbriese um die Nase wehen lassen. Also auf nach Cudillero. Und wir haben wieder mal alles richtig gemacht. Allein schon die Fahrt hinab zum Hafen durch die schmalen Gassen mit ihren vielen kleinen Verkaufsläden und Bars ist eine Augenweide. Zentrum des Ortes ist die Plaza de la Marina, die sich zum alten Fischereihafen öffnet. Hier steppt der Bär. Restaurant an Restaurant und alle voll besetzt. Das größte Problem ist die Suche nach einem geeigneten Parkplatz für die Bikes. Nach einige Runden finden wir jedoch auch hier eine passende Gelegenheit. Wir erreichen schließlich das "Rastaurante Paloma", wo top frische Fischspeisen angeboten werden. Ich entscheide mich wieder mal für Pulpo - ein Traum. Wir sind froh, dass wir diesen Abstecher gemacht haben. Es beleibt noch genug Zeit und so können wir gemächlich ins Hotel Piedres fahren.

Das Hotel liegt direkt an einer wenig befahrenen Straße. Der Checkin läuft locker ab und wir können schon wenige Zeit später wieder die köstlichen und vor allem preiswerten spanischen Biere ausprobieren. Als die Essenzeit anbricht wollen wir mal was echt spanisches Essen und so überrede ich Klappi zu einer Paella de marisco (mínimo 2 raciones). Auf Deutsch eine Paela mit Schalentieren. Nach 45 Minuten kommt die gigantische Pfanne. Von Geschmack her nicht schlecht. Unmengen Reis mit leckeren Tomaten und Paprikastücken. Allerdings ist an den Schalentieren (Krebse, Langusten, Scamopie etc.) wirklich nicht so viel dran. Also nicht ganz so, wie ich mir das vorgestellt habe. Ich habe so ein Teil schon mal gemeinsam mit meiner Frau bei einem Urlaub in der DomRep gegessen. Und dort war es der Knaller. O.K. man kann nicht immer den Haupttreffer landen. Einige Biere runden den Tag dann noch ab. Morgen ereichen wir Santiago de Compostela und damit den westlcihsten Punkt unserer Reise.


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Tag 7

Wir sind gespannt auf den Wallfahrtsort von jährlich über 400.000 Pilgern, die aus der ganzen Welt kommen. Hier zunächst mal einige Fakten aus dem WIKI:

Santiago de Compostela ist die Hauptstadt der spanischen Autonomen Gemeinschaft Galicien und hat rund 96.000 Einwohner. Die Stadt ist katholischer Erzbischofssitz und Wallfahrtsort, Ziel des Jakobswegs sowie Standort der Universität Santiago de Compostela. Santiago wurde um 830 zum Wallfahrtsort ernannt, als man die in einem Grab gefundenen Gebeine dem Apostel Jakobus zuschrieb. In der eindrucksvollen Kathedrale schmückt ein vergoldeter Baldachin den Altar. Seit dem frühen 11. Jh. ist die Jakobsmuschel (Pecten maximus) als Pilgerzeichen belegt.
Wir verlassen Piedras und sind wieder auf der beliebten A-8 unterwegs bis wir Ribadeo ereichen. Dort sieht man schon von Weitem den Leuchtturm "Faro de Rebadeo", den wir gerne besuchen möchten. Leider sind auch hier die Navis wieder etwas überfordert. Erst der Tipp eines Einheimischen Radlers bringt uns auf die richtige Zufahrtsstraße. Am Leuchtturm sind natürlich die Handys im Dauereinsatz. Santiago erreichen wir schon am frühen Nachmittag. Das war auch so geplant, denn in der Stadt gibt es sehr viel zu sehen. Die Suche nach dem Hotel steht als Erstes an. Wieder mal garnicht so einfach. Erst nach einigem Suchen finden wir eine extrem schmale Straße die uns zum Hotel "Miradoiro de Belvis" bringt. Die Zimmer sind noch nicht bezugsfertig und so genießen wir auf der Terrasse schon mal 2 Biere. Wenig später können wir die Zimmer beziehen und starten danach den Rundgang in der Stadt. Ich bin schon sehr beeindruckt von der Pracht und der Vielfalt der kirchlichen Bauten. Je mehr wir uns der Kathedrale nähern, desto mehr Pilger sehen wir. Alle haben das gleiche Ziel -> den riesigen Platz vor der Kathedrale. In vielen Gesichtern sieht man die Freude und auch Erleichterung, den Camino bezwungen zu haben. Einige liegen völlig erschöpft am Boden und pflegen ihre geschundenen Füße, die oft mit Pflastern übersäht sind. Es sind bestimmt mehr als 50 Nationen auf dem Platz versammelt. Viele haben sicherlich die tägliche Pilgermesse besucht:

Die Pilgermesse wird am Hochaltar der Kathedrale jeden Tag um 12.00 Uhr und 19:30 Uhr abgehalten. In einem Heiligen Jahr werden aufgrund der großen Zunahme an Gläubigen mehr Pilgermessen abgehalten. Dann sollte man sich schon frühzeitig in die Kirche begeben. Zu Beginn der Messe wird, um die Gläubigen willkommen zu heißen, eine Aufstellung der in Santiago eingetroffenen Pilger verlesen, die sich im Pilgerbüro in den letzten 24 Stunden eingetragen haben. Bei dieser Lesung werden auch der Ausgangsort der Pilgerreise, die Staatsangehörigkeit und die Provinz der Herkunft genannt.
Wir schauen uns nach einige andere schöne Bauten an und ich bin natürlich wieder auf der Suche nach einem schönen Magnetpepper für unseren Kühlschrank. Der wird auch in einem der unzähligen Souvenierläden gefunden. Dazu noch ein schicker Aufkleber für die Motorradkoffer. Die Suche nach dem Abendessen endet gleich unterhalb der Kathedrale im "Restaurant Obradoiro", wo leckere Steaks angeboten werden. Auf dem Weg zurück im Hotel nehmen wir noch ein Absacker-Bier in einer kleinen Bar. Dort sitz neben uns eine schicke "Mitfünzigerin", die sich nach einigen Minuten als Pilgerin aus Deutschland zu erkennen gibt. Wir unterhalten uns sehr nett mit der Dame. Sie ist den portugiesischen Camino gelaufen. Der “kleine” Camino Portugues ab Porto ist lediglich 250 Km lang und sie ist den in 10 Tagen gelaufen - allein. Ich bin schwer beeindruckt. Auch Sie war um 19:30 Uhr zur Pilgermesse und hat sich die Urkunde abholt. Als wir im Hotel ankommen findet der Kofferaufkleber sofort Platz an einem der 3 GS-Koffer.


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Tag 8

Wenn wir heute Abend in Chaves ankommen, kann ich wieder ein Land von der europäischen Landkarte (siehe Statistik) abhaken, welches ich mit dem Motorrad besucht habe. Es sind jetzt immerhin schon 22 zzgl. Marokko und Sardinien. Da fehlen "nur" noch die Baltischen Staaten + Finnland und die südost-europäischen Länder. Wobei ich mir einen Besuch von Russland, Weißrussland und der Ukraine wohl für immer abschminken kann. Wir verlassen Compostela auf der AG-59 ehe die Straßen immer schmaler werden, was das Ganze aber recht interessant macht. Wir nähern uns der portugiesichen Grenze - alles unspektakulär.

In Chaves sind wir schon relativ zeitig gegen 15:00 Uhr. Auch das war so geplant, denn das Hotel "Forte de Sao Francisco" wirbt mit einer traumhaften Pool-Landschaft und wir möchten den Rest des Tages zur Entspannung nutzen. Auch die Zimmer in diesem traumhaft gelegenen Hotel innerhalb einer ehemaligen Burg sind allererste Sahne - habe den nächsten Volltreffer gelandet - Klappi ist beeindruckt. Bevor wir in den Pool hüpfen, gibt es an der Poolbar ein Gezapftes und für jeden ein Käsebaguette. Die nächsten 2 Stunden verbrinegn wir hier. Es schließt sich ein kleiner Stadtrundgang an, ehe wir zum Hotel zurück zu Abendessen gehen. Auch hier enttäuscht das Hotel nicht. Super Essen gepart mit einem Rosewein der Region runden den Tag ab.


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Tag 9

Da ich bei der Planung er Tour auf meine ehemalige Arbeitskollegin Simone gehört habe, stehen die nächsten 3 Tage ganz im Zeichen des Camino. Wir wollen León, Burgos und Pamplona besuchen. Alle Tage sind kurze Etappen, sodaß immer genügend Zeit für Stadtbesichtigungen bleibt. Bis auf den heutigen Tag nach León haben die Tage allerdings nicht viel Aufregendes zu bieten. Es geht meist über leicht hügliges Land und wir überschreiten die 1.000 Meter Marke selten. Auch Landschaftlich alles nicht sehr aufregend. Wir verlassen Chaves in nördlicher Richtung auf der N-532. Bis Verin ist es die gleiche Strecke, auf der wir am gestrigen Abend nach Chavis unterwegs waren. Wir sind dann auf der N-525 unterwegs. Nach gut 65 Kilometern nach Al Gudina erhöht sich der Fahrspaß dann doch für eine ganze Weile. Wir sind jetzt für die nächsten 150 kilometer auf Höhen zwischen 1.000 und 1.200 Metern unterwegs, was u.a. den Vorteil hat, dass es immer einige Grad kühler ist. Noch dazuz ist es eine schöne Strecke mit vielen langgezogenen Kurven. Die N-525 verlassen die wir erst bei Palacios de Sanabria. Wir biegen auf die ZA-125 ab. Wie die Bezeichung schon erahnen läßt, eine noch kleinere und schmalere Straße. Aber das erweist sich eigentlich als Vorteil, denen wir haben kaum Verkehr und können uns so etwas in der Landschaft umschauen.

Den Stadtrand von León erreichen wir auch schon wenige Zeit Später. León ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz León und war die Hauptstadt des Königreiches León, eines wichtigen Vorläufers des spanischen Staates. Bei Temperaturen jenseits der 30 Grad öffne ich alle Klappen meiner Jacke und auch der Reißverschluß wird schön geöffnet. Die gut 120 - tausend Einwohner zählende Stadt mit ihren vielen Kreisverkehren ist schon eine kleine Herausforderung. Das mitten in der Stadt gelegene Hotel "Real Colegiata San Isodoro" befindet sich auf dem Gelände des Komplexes San Isidoro Colegiate aus dem 11. Jahrhundert, zu dem eine Basilika, ein Kloster und ein Museum gehören. Wir fahren durch eine riesige Toreinfahrt und parken die Maschinen. Ich kümmere mich wie immer um den Checkin, der hier auch problemlos abläuft. Im riesigen Innerhof der Anlage ist offenbar eine große Feierleichkeit im Gange. Piekfein gekleidete Damen und Herren sitzen an Unmengen eingedeckten Tischen. Die Zimmer im Hotel sind groß, haben dicke Mauern und eine gut funktionierende Klimaanlage. Allerdings wieder mal eine Zimmer mit großen King-Size-Bett und einer gemeinsamen Decke. O.K. da werde ich wohl wieder um meinen Teil der Decke kämpfen müssen. Denn wenn sich Klappi ertmal eingerollt hat, dann ist da schwer ran zu kommen. Aber das bekommen wir schon hin.

Der Stadtrundgang beginnt. Eigentlich gibt es ja erstmal ein Bier im Hotel. Aber aufgrund der Feier ist das gesamte Personal im Einsatz und etwas überfordert. Aber kein Problem, denn nur 100 Meter entfernt ist eine schicke Bar - direkt an der Basilika San Isidoro, wo frisch gezapftes ausgeschenkt wird. Gestärkt kann es also auf die Erkundung der Stadt gehen. Die Fußgängerzone ist nach wenigen Minuten erreicht. Sofort fällt eine Bronze-Statue auf, wo ein äterer Herr lesend auf einer Bank sitzt. Es haldelt sich um Antoni Gaudí, einem spanischen Architekten des 19-20-ten Jahrhundert, der vor seinem Museum Casa Botines sitzt. Weiter in Richtung der gotischen Kathedrale Santa María de Regla. Nach wenigen Minuten stehen wir auch schon davor. Wieder so ein beeindruckendes Kirchliches Bauwerk, bei dem noch einen großen Teil der Glasfenster aus dem Mittelalter erhalten sind. Genauso beeindruckend wie die Kathedrale sind allerdings auch die "Freiluftverkabelungen" in den kleinen engen Gassen der Altstadt - irgendiwe typisch südländisch und für unser geübtes deutsches DIN-Auge doch reichlich chaotisch. Unmittelbar vor der Kathedrale ist eine große Bronze mit dem Namenszug Leons zu sehen. Offenbar ein beliebter Foto-Point der Touristen. So auch heute. Eine Reisegruppe aus Tenerifa hat sich zun Shooting versammelt und skandiert Lieder. Ich mische mich einfach darunter, was zu noch mehr Stimmung und führt. Holger steht lachend daneben und bannt das Ganze auf Foto und Video.

Das Abendessen ist heut enicht so ganz leicht zu bekommen. Dem Tipp meiner Kolegin (Viele Bars besuchen und jeweils eine kosteloses Tappa essen), ist nicht ganz so einfach. Viele der kleinen Bars sind rappelvoll. Endlich finden wir auf deinem kleinen Platz etwas Passendes. Ein junger Kellner hat aber offenbar eine gewisse Abneigung uns zu bedienen. Während viele neue Besucher schon das erste Getränk auf dem Tisch haben, ist bei noch nicht mal die Bestellung im Gange, trotz mehrerer Anfragen beim mißmutig drein-blinkenden Kellner. O.K. dann also ohne uns. Keine 15 Meter weiter versuchen wir es erneut und haben Glück. Ein suer netter Typ bedient uns mit einem lautstarken Gemisch aus Spanisch, Englisch und Deutsch. Dazu geibt es noch ganz köstliche Burger in dem Laden - alles richtig gemacht. Wir schlendern danach wieder ins Hotel.


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Tag 10

Auf nach Burgos, der Hauptstdt vo Kastilien, heißt die heutige Devise. Es sind nur knapp 200 Kilometer, die heute unter die Räder genommen werden. Die meist karge Gegend bietet kaum landschaftliche Highlights. Allerdings hindert das die unzähligen Pilger nicht Ihren Weg nach Compostela, auch bei brütenden Temperaturen um 30 Grad im Schatten, fortzusetzen. Wir sehen auf dem Camino, der heute meist parallel zur Straße verläuft gefühlt Hunderte der tapferen Wanderer. In Carrion de los Condes legen wir eine Pause ein. Im "Cafe de Espana" sitzen bereits etliche junge Pilger. Direkt neben uns 2 Japaner (oder Chinsen?) und 2 Amerikaner (oder Engländer?), die angeregt diskutieren. Wir werden natürlich keines Blickes gewürdigt. Mit solchen Weicheiern wollen Sie sich offenbar nicht abgeben, was ich schon ein wenig verstehen kann.

Der Strom der Pilger reißt bis Burgos nicht ab. In Burgos fahen wir eine ganze Weile am Rio Arianzon und suchen eine Brücke zur Fahrt auf das gegenüberliegende Ufer. Aufgrund einer Sperrung der "Hauptbrücke" müssen unsere Navis wieder ganzschön rechnen, ehe de richtige Weg gefunden wird. Ich habe das Hotel "Abba Burgos" gebucht und damit mal wieder einen Haupttreffer gelandet. Das auf einem Berg über Stadt gelegene 4* Hotel wurden in einem ehemaligen Pristerseminar gebaut. Es ist ideal gelegen neben dem historischen Stadtzentrum von Burgos und unweit des Parque del Castillo. An der Rezeption kann ich für den Aufpreis von 10,-€ ein Zimmerupdate bekommen, für ein Zimmer mit Stadtblick von einer eigenen Terrasse. O.K. nehme ich, denn im Hinterkopf habe ich sofort, dass es mal nötig wird eine kleinen "Rai-in-der-Tube-Tag" einzulegen und einiges der Funktionswäsche zu waschen. Und das Zimmer ist wirklich Klasse - sehr groß - klimatisiert und einer wirklich großen Terrasse, auf der keine halbe Stunde später die Wäsche in der Sonne hängt.

Der obligatorische Stadtrundgang beginnt bei der keine 150 Mater entfernten Kathedrale von Burgos, wo ich im WIKI folgendes finde:

Die Kathedrale von Burgos ist eine gotische Kathedrale und die Bischofskirche des Erzbistums Burgos. Sie ist der Jungfrau Maria geweiht und berühmt für ihre Größe und Architektur. Seit 1984 ist sie UNESCO-Weltkulturerbe. Es ist die drittgrößte Kathedrale Spaniens, nach den Kathedralen in Sevilla und Toledo. Die gotische Kathedrale von Burgos ist eine der schönsten und möglicherweise auch repräsentativsten Kathedralen Spaniens. Sie wurde vom Bischof Maurizio eingeweiht. Gestaltungsmerkmale sind ihre majestätischen Ausmaße und die eindrucksvollen Innere und Äußere des Kirchengebäudes.

Das Stadttor Arco de Santa Maria wird passiert - eines der ehemaligen zwölf Stadttore der Stadt. Die Nischen zeigen Bildnisse von Persönlichkeiten wie El Cid und Stadtgründer Diego Porcelos. Wir biegen links ab in eine sehr schön begrünte Fußgängerzone mit unzähligen Bars und Restaurants. Der werden wir später bestimmt etwas zum Abendessen finden. Heute ist in der Stadt irgendwie überall Musik. Kleine "Wanderkapellen" durchziehen die kleinen Gassen und Plätze und begeistern ihr Publikum.

Wir finden eine kleine Bar in der grünen Fußgängerzone, wo wir dem Treiben zuschauen können, unseren Durst stillen und deine kleine Pizza zu Essen bestellen. Nunja - ich habe schon viele bessere Pizzas gegessen. Selbst Schuld - in Spanien sollte halt lieber Tappas essen. Zumindest hat der Aufenthalt der Vorteil, dass wir einem Künstler zuschauen können, der eine still sitzende Statue aus Pompei darstellt. Wirkt wie roter Marmor und die Passanten sind echt überrascht, wenn das Teil dann mal schnell mit den Augen zwinkert, wenn jemand einen Obulus in die Kasse wirft - total cool.


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Tag 11

Auch heute sind nur 250 Kilometer zu fahren, um das Ziel in Pamplona, der Hauptstadt der Region Navarra zu erreichen. Die Region Navarra in Nordspanien liegt eingebettet zwischen Pyrenäen und Ebro und grenzt im Osten an Aragonien, im Süden an die berühmte Rotwein-Region Rioja, im Westen ans Baskenland und im Norden an Frankreich. Wir sind beeindruckt von der Größe der Weinbauregion, denn wir fahren gefühlt den halben Tag an endlosen Reben und super schicken Bodegas vorbei. Wir sind wieder relativ zeitig in Pamplona. Hier wieder eine kurze Info zu Pamplona aus dem WIKI:

Pamplona liegt in einer kleinen Hochebene auf 449 msnm am Fluss Arga. Die Umgebung der Stadt ist bergig, der höchste Berg der Umgebung ist der Peña Izaga, ein Pyrenäen-Ausläufer mit 1353 Meter Höhe. Das Stadtbild wird von einer großen und gut erhaltenen Zitadelle und einer großen Kathedrale geprägt. Zentrum ist die Plaza del Castillo mit ihrem Ausläufer zu den alten Burgos (Märkte) vor dem Rathaus an der Plaza Consistorial. Pamplona ist als Stadt mit einem der höchsten Lebensstandards in Spanien bezeichnet worden. Am 1. Januar 2022 betrug die Bevölkerung 203.418, eine Zunahme wegen der Einwanderung besonders aus Lateinamerika.

Den Meisten wird Pamplona wohl durch den "Stierlauf" bekannt sein, wo Hunderte junge Männer in Weiß durch die engen Gassen von Pamplona rennen. Verfolgt werden sie von mehreren ausgewachsenen Stieren. Die bulligen Tiere überrennen so manchen Läufer, nehmen sie auf ihre Hörner, schleudern sie meterhoch in die Luft als wären sie federleicht. Diese blutige Tradition, die die Stadt jedes Jahr weltweit in die Schlagzeilen bringt, erfreut sich in Pamplona auch heute noch großer Beliebtheit. Es werden jdoch immer häufiger kritische Stimmen laut, die ein Verbot des Stiertreibens und der Stierkämpfe fordern.

Wir sind zum Glück eine Woche vorher in Pamplona und kommen so auch noch in den Genuß eines "preiswerten" Hotels. Ich habe das "Catedral Hotel" gebucht, welches auch wieder in absoluter Zentrumsnähe liegt. Es ist wieder ganzschön tricky das Hotel zu finden. Wir stellen die Bikes vor dem Hotel ab und ich kümmere mich wieder um den Checkin. Der sehr, sehr nette junge Herr an der Rezeption gibt mir zu verstehen, dass wir nur 15 Minuten vor dem Hotel stehen dürfen. Die Polizei ist in dieser Beziehung hier rigeros und schleppt Falschparker gnadenlos ab. Es ist heute also etwas Eile angesagt. Wir bringen daher nur kurz unsere Sachen ins Zimmer. Der Typ an der Rezeption hat einen Mitarbeiter beauftragt uns den Weg zur Tiefgarage zu zeigen. Aufgrund der sehr vielen Einbahnstraßen ist der Weg wohl nicht ganz so leicht zu finden, obwohl die Einfahrt zur Garage keine 100 Metern entfernt zu sehen ist - aber leider in einer Einbahnstraße. Es ist kein Verkehr und so könnten wir die paar Meter auch direkt zur Garage fahren. Wenn uns da die Polizei erwischt, kann es richtig teuer werden. O.K. der Mitarbeiter fährt also mit dem Auto vornweg und keine 5 Minuten später stehen die Bikes in der Garage.

Bevor wir den üblichen Stadtrundgang starten, gibt es heute zwei kühle Biere im Hotel, alles wieder zu moderaten Preisen. Es folgt eine sehr ausgiebige Besichtungstour der Stadt. Alles nicht ganz so schick wie in León und Burgos, aber dennoch mit einem ganz eigenem Charme. Vor allem die unzähligen kleinen Gassen mit ihren Geschäften und Bars machen Eindruck. Wir suchen den Zentralen Platz von Pamplona, der vor allem durch Ernest Hemingway weltweit bekannt ist. Insgesamt neun Mal kam der Schriftsteller nach Pamplona , um dem Festival "San Fermín" und den damit verbundenen Stierläufen beizuwohnen. Er war angeblich begeistert von den blutigen Stierläufen. Im Café Iruña (seinem Lieblingsort) befindet sich eine lebensgroße Bronzestatue des Dichters. Wir drehen eine Runde un den Platz, vorbei am Café Iruña und dem Hotel Perla, wo Hemingway öfters übernachtete.

Die Zeit zum Abendessen rückt näher und heute sollen es mal spanische Tappas sein. In einer kleinen Bar finden wir auch das, was wir suchen. Jeder nimmt etwa 6-8 unterschiedliche Teile. Ganz lecker und abwechslungsreich - für jeden Gaumen ist etwas dabei. Wir kehren schließlich ins Hotel zurück, wo wir den Rest des Abnends bei einigen Bieren und der konkreten Planung für den kommenden Tag verbringen. Morgen geht es endlich in die Berge. Meine Vorfreude ist groß, den wir werden unter anderem über den Col du Tourmalet fahren, dem wohl vor allen durch die Tour de France bekannsten Pass in den Pyrenäen.


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Tag 12

Jippi - heut erreichen wir endlich die ersehnten Berge. Irgendwie ist Motorradfahren ohne Berge für mich nicht vorstellbar. Wo sonst gibt es die geliebten Kurven und Panoramen zum Abwinken? Und irgendwie freu ich mich gerade auf die Pyrenäen, denn bei unserer Andorratour 2019 mit Reisen & Erleben haben wir nur den südlichen Teil dieses grandiosen Gebirges gestreift. Und die bekannten Pässe und Gipfel liegen nun mal weiter im Norden. Mit Pamplona haben wir einen optimalen Startpunkt für die erste Etappe durch das Spanisch-Französische Grenzgebirge. Wir verlassen Pamplona und kaum 10 Kilomter weiter erreichen wir die ersten Ausläufer des Gebirges auf der N-135. Bei Roncesvalles knacken wir die 1.000 Meter Marke. Dichter Laubwald herrscht in dieser Region vor und die reichlichen Kurven tun das Ihre dazu, meine Stimmung zu steigern. Mal sind wir in Frankreich und dann wieder in Spanien - einfach toll. In Saint-Palais angekommen haben wir die Pyrenäen quasi durchquert und jetzt geht es im großen Bogen auf der D-242 bis Cheraute und weiter auf der D-24, D-25 und D-936 bis die Steigungen langsam an Niveeau gewinnen und wir den ersten großen Anstieg zum Col d'Aubisque in Angriff nehmen.

Der Col d’Aubisque ist ein 1709 m hoher Gebirgspass in den französischen Pyrenäen. Von Westen nach Osten verbindet er Laruns im Vallée d’Ossau mit Argelès-Gazost im Tal des Gave de Pau. Auf der Westrampe liegen der Kurort Eaux-Bonnes und die Skistation Gourette, die Ostrampe führt über einen weiteren Pass, den 1474 Meter hohen Col du Soulor. Der Col d’Aubisque ist einer der bekanntesten Anstiege der Tour de France, die ihn bereits 71 Mal überquerte. Die steilere Westrampe überwindet auf 16,6 km Länge 1190 Höhenmeter, was einer mittleren Steigung von 7,2 % entspricht. Sie beginnt hinter Laruns, wo sie links von der D 934 abzweigt.

Wir nähern uns dem Pass auch von der Westseite. Eine wirklich klasse Auffahrt, die eine optimale Einstimmung auf die noch folgenden Pässe des Tages ist. Denn keine 10 Kilometer weiter erreichen wir den Col de Solour, der mit 1474 Metern etwas flacher ist. Die Auffahrt ist nicht spektakulär, da men eigentlich von Aubisque nur bergab fährt. Die Abfahrt bis Arrens-Marsous ist dann schon eher nach meinem Geschmack. Viele Kehren und Gefälle zwischen 8 und 10 Prozent lassen das Bikerherz höher schlagen. Die schroffen Felswände tun das Ihrige um denn Genußfaktor zu steigern - was für eine Straße. Bis Aurun geht es nur noch bergab und wir sind wieder auf etwa 500 Metern Höhe angekommen. Wir sind auf dem Weg zum Col du Tourmalet:

Der Col du Tourmalet ist mit 2115 Metern über dem Meeresspiegel der höchste asphaltierte Straßenpass der französischen Pyrenäen. Er liegt im Département Hautes-Pyrénées und verbindet Luz-Saint-Sauveur mit Campan. Der Col du Tourmalet verdankt seinen hohen Bekanntheitsgrad seiner zentralen Rolle in der Geschichte der Tour de France und der Tatsache, dass er auch in den gegenwärtigen Auflagen der Tour sehr häufig überquert wird. Der Aufstieg von der Westseite beginnt in Luz-Saint-Sauveur, geht über Barèges und überwindet auf 18,4 km eine Höhendifferenz von 1405 m bei einer durchschnittlichen Steigung von 7,6 %. Die Ostanfahrt von Sainte-Marie-de-Campan über La Mongie ist 17,1 km lang mit einer Durchschnittssteigung von 7,4 % bei 1270 zu überwindenden Höhenmetern. Beide Aufstiege sind in Abständen von einem Kilometer mit speziellen Schildern für Radfahrer ausgestattet.

Es ist das absolute Highlight des heutigen Tages. Wir haben die höchste asphaltierte Straße der französischen Pyrenäen überquert. Ich genieße jeden Meter dieses grandiosen Passes. Oben auf der Passhöhe herrscht dichter Nebel. Ein Blick ins Tal hinab ist daher nicht möglich - schade. E stummeln sich auch wieder sehr viele Radfahrer hier oben und alle wollen natürlich ein begehrtes Andenken-Foto auf der Passhöhe schießen. Die Radler wollen natürlich ein Bild vor der Skulptur, die an die erste Überquerung des Col du Tourmalet im Rahmen der Tour de France 1910 duch den französischen Radrennfahrer Octave Lapize erinnert. Die Skulptur steht überigens nur immer Sommer dort oben auf dem Pass. Auch wir bannen eine JPG's auf die Handys, ehe es wieder bergab ins Tal geht. Es sind nur noch 15 Kilomter bis zu unserem heutigen Hotel in Marie-de-Campan. Wir erreichen das 2* Hotel "La Maison d'Hoursentut" gegen 16:30 Uhr. Heute mal kein Chicki-Micky-4-Sterne-Wohlfühl-Teil, sondern ein sehr einfaches ländliches Hotel mitten in den Pyrenäen. Unbedingt Empfehlenswert für Jeden, der nicht auf “Luxus“ besteht - für uns völlig ausreichend. Die Betreiber (eine Ägypter mit Frau) hat uns sehr nett empfangen. Zum Abendessen gibt es leckeres Menü und da auch frisch gezapftes Bier aus den Hahn kommt, lassen wir denn Tag entspannt ausklingen. Nach uns kommern zwei Biker-Paare aus GB und so wird es auch noch ein sehr unterhaltsamer Abend.


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Tag 13

Der Pässetag in den Pyrenäen stegt auf dem heutigen Programm. Insgesamt 5 Pässe zwischen 1.200 und 2.100 Metern müssen überwunden werden, ehe wir noch einmal gut 1.000 Meter Anstieg zu unserem Hotel in Meranges bewältigen müssen. Das kann spannend werden. Ein gutes Frühstück im Hoursentut ist die Basis für diesen aufregenden Tag. Und es geht gleich knackig los. Mit dem Col d'Aspin ist der erste Pass gute 15 Kilomter entfernt:

Der Col d’Aspin ist ein französischer Straßenpass in den Pyrenäen. Der 1489 m hohe Übergang befindet sich in der Region Okzitanien (Département Hautes-Pyrénées) und verbindet Bagnères-de-Bigorre bzw. Sainte-Marie-de-Campan im Campan-Tal mit Arreau im Aure-Tal. Eine Besonderheit ist die sehr gute Beschilderung alle 1000 m mit Höhenangabe und Entfernung zum Pass, durchschnittlicher Steigung auf dem nächsten Kilometer sowie aktueller Höhenangabe.

Der Schwierigkeitsgrad dieses Passe ist eher gering, zumal wir Auffahrt von Westen her in Angriff nehmen. Die östliche Seite ist die anspruchsvollere, was wir auf der Abfahrt bestätigen können. Kaum oben angekommen sind wir auch schon bald wieder auf dem Weg ins Tal. Dort geginnt sobald der Anstieg zum Col de Peyresourde:

Der Col de Peyresourde ist ein 1569 Meter hoher Gebirgspass in den Zentral-Pyrenäen an der Grenze der französischen Départements Haute-Garonne und Hautes-Pyrénées. Von Luchon im Osten ist der Col de Peyresourde 15,27 km lang. An dieser Seite beträgt die Höhendifferenz 939 m bei einer durchschnittlichen Steigung von 6,1 %, die Maximalsteigung beträgt 9,3 %. Von Armenteule im Westen ist der Anstieg 8,3 km lang bei einer Höhendifferenz von 629 m und einer durchschnittlichen Steigung von 7,6 %, der Maximalsteigung beträgt 11,3 %. Dieser Aufstieg ist in Abständen von einem Kilometer mit speziellen Schildern für Radfahrer ausgestattet.

Auf der Passhöhe stehen schon die gelben Schilder mit dem Hinweis, dass in neun Tagen hier auch die Tour de France langführt. Kuam angekommen schließt sich sofort wieder die rasante Abfahrt auf der Ostrampe dieses Passes an. Bis Bagnères-de-Luchon sind es gut Tausend Höhenmeter. Ausruhen ist aber nicht angesagt. Mit dem Col du Portillon (einem französich-spnaischen Grenzpass) ist der dritte Pass unseren heutigen Etappe der nächste Pass, den es zu bezwingen gilt. Er ist allerdings nur 1.293 Meter hoch und stellt auch keinerlei besondere Ansprüche an unsere Fahrkünste. Es ist einfach nur ein Pass, der sich schön fahren läßt. Wir kommen wieder auf der Westrampe an. Optisch hat dieser Teil der Straße nicht ganz so viel zu bieten, da es vornehmlich durch den Wald geht. Kurz vor der Passhöhe hatman aufgrund der viele Tannenbäume fast den Eindruck bis nach Kanada gefahren zu sein. Dafür k ann aber die Ostrampe hinunter nach Spanien richtig begeistern. Sie bietet weit auseinander liegende Kehren und viele, schön angelegte Kurven. Auch der Belag ist im optimalen Zustand, so dass die Fahrt richtig Spaß macht.

Es geht Schlag auf Schlag - und das Spiel beginnt von Neuem. Kaum im Tal angekommen wartet auch schon der nächste Anstieg auf uns.J etzt ist der höchste Pass des Tages fällig - der Port de la Bonaigua. Diesen Pass kennen wir schon von unserer Andorratouur im Jahr 2019. Dort sind wir von der Ostseite bis zur Passhöhe gefahren und dann umgekahrt in Richtung Andorra. Ich bin sehr gespannt auf die nord-westliche Auffahrt.

Der Port de la Bonaigua ist ein 2072 Meter hoher Gebirgspass in den spanischen Pyrenäen. Er befindet sich in der autonomen Gemeinschaft Katalonien und verbindet die Comarques Pallars Sobirà und Vall d'Aran. Der Port de la Bonaigua liegt auf der Europäischen Hauptwasserscheide. Während das Vall d'Aran über die Garonne (aranesisch Garona) zum Atlantik entwässert, gehört das östliche Tal mit der Noguera Pallaresa zum Einzugsgebiet des Ebro und damit des Mittelmeers. Der Port de la Bonaigua ist der höchste Pass Kataloniens und nicht nur einer der höchsten überhaupt in den Pyrenäen, sondern auch einer der wenigen asphaltierten Übergänge Spaniens, die über 2000 m hinausreichen.
Die Nordseite ist aber nicht so spannend. Knapp 30 km mit nur sechs Serpentinen, die zwischen elend langen Geraden ein Mauerblümchendasein fristen, sprechen für sich. Auf der Passhöhe angekommen, bin ich schon etwas verwundert. Alles schaut ein wenig anders aus, als vor vier Jahren. Es sind viele Bauten für ein Skigebiet entstanden, die aber imm Sommer hier keinen Menschen anlocken. Auch sämtliche gastronomische Einrichtung sind geschlossen - tote Hose wohin das Auge blickt. Selbst die schicke Cafeteria, wo sich die ganze Bikder-Gruppe 2019 noch auf Liegestühlen gesonnt hat, ist geschlossen.

Dafür entschädigen uns die weit geschwungenen Serpentinen auf der Südseite bis hinunter zum Refugi de les Ares auf 1770 m Höhe. Dieses Stück Strecke ist wirklich sehenswert und entschädigt ein wenig für eine größtenteils mechanisierte bzw. planierte Passstraße im Norden. Die nächsten knapp 50 Kilomter geht es nur bergab, bis der vorletzte Anstieg des Tages zum Port del Cantó auf uns wartet. Dieser in den katalonischen Teil der Pyrenäen ist 1.725 Meter hoch, hat aber eine reichliche Menge an Fahrspaß zu bieten. Das Ganze beginnt ab der Ortschaft Sort, wo die Auffahrt beginnt. Es folgen 45 Kilomter mit unvergleichlichen Kurvenerlebnissen, traumhaften Asphalt und kaum Ortsduchfahrten. Bikerherz was willst du mehr? Bei Adrall ist auch die Abfahrt von diesem Pass geschafft.

Bis zum Hotel in Meranges sind es noch gut 50 Kilometer. Die nächst größere Stadt ist Puigcerda in Spanien. Dort wollte ich ursprünglich wieder eine Hotel mit Pool zu entspannen buchen - leider keine Zimmer mehr frei und auch sonst war in der Stadt nichts Vernünftiges (und vor allem Bezahlbares) zu bekommen. Also muß eine Alternative her. Die finden wir in Meranges mir dem Hotel "Can Borell". Das liegt weit oben auf gut 1.500 Metern Höhe mitten in den Bergen. Die Straße hinauf zum Hotel überwindet noch einmal gut 1.000 Meter und ist teilweise nicht breiter als 2 Meter. O.K. das ist die "Straße", welches die Navis uns empfehlen. Ob da jemals jemand hochgefahren ist, wage ich zu bezweifeln, denn der Zustand hat mehrmals Offroad-Charakter. Es gibt natürlich noch eine bessere Straße zum Hotel, die lernen wir aber leider erst morgen bei unserer Abreise kennen.

Etwas versteckt in einer kleinen Schluppe liegt das Hotel. Wir kommen gerade an, als eine Truppe Offroad-Biker auf Ihren BMW-GS um die Ecke sausen und in höllischer Geschwindigkeit eine kleine Gasse runterbrettern. Meine lieber Schollie - das war schon sportlich. Wir lassen es da etwas langsamer angehen, denn die 15 Metern zum Mini-Parkplatz (reicht gerade für unsere 2 GS) sind sehr steil und schmal. Unser Zimmer ist erst in einer halben Stunde bezugsfertig. So können wir die Zeit bis dahin schon einmal die köstlichen Biere testen, die hier angeboten Werden. Ein kleiner Rundgang in dem alten Gemäuer macht klar, dass ich bei der Buchung wieder einen echten Haupttreffer gelandet habe. Allein der geniale Aufenthaltsraum vor dem Restaurant ist eine Augenweide (siehe Bild). Von Fenster und der Terrasse hat man einer überwältigenden Blick hinab isn Tal. Nachdem wir die Zimmer bezogen haben, unternehmen wir auch hier in den kleinen Ort einen Rundgang. Es ist, als wäre man einige Hundert Jahre in der Zeit zurückversetzt, wenn nicht ab und zu mal ein Auto zu sehen wäre. Alle Gebäude sind aud Naturstein mit schieferdeckten Dächern. Keine 50 Meter von Hotel entfernt, hat ein "Baumkünstler" seine kleine Werkstatt eingerichtet. Er fertigt aus Baumstämmen oder Wurzel sehr interessante Kunstwerke an. Um 20:00 Uhr hat die Cheffin des Hauses zum Essen geladen. Alle Tische im tollen Gastraum sind eingedeckt.In diesem herrlichen Ambiente genießen wir das Ganze bei einer guten Flasche Weißwein. Ich bin froh, dass es mit dem Hotel in Puigcerda nicht geklappt hat.


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Tag 14

Wir verlassen dieses wunderschöne Hotel in den Bergen. Das Frühstück kann sich auch sehen lassen, obwohl die morgentliche Bedienung heute früh dreinblickt, als hätte Sie Null-Komma-Null Bock zum Arbeiten. O.K. am Ende ringt sie sich dann doch ein müdes Lächeln ab, wohl in der Gewissheit das heute keine Arbeit mehr anliegt. Kurz hinter der Ortsgrenze halten wir moch einmal kurz an, um eine wunderschöne Baumwurzelskulptur des Holzkünstlers zu bestaunen - wirklich eine exzellente Figur. Heute finden wir dann auch die richtige Abfahrt vom Berg. In Puigcerda sind sich unsere Navis mal wieder nicht einig. Wir sind mal kurz in Frankreich, dann wieder in Spanien, ehe wir die richtige Ausfahrt auf der N-154 und D68 finden. Bald sehen wir auf einem Berg zur Rechten die Überreste des Castell de Llívia. Wir biegen auf die N-116 ab. Wir befinden uns immer noch auf einer Höhe um 1.500 Metern, was man aber hier in den Pyrenäen garnicht so wahr nimmt. Bis zum Kilomter 40 geht es stetig bergan auf wunderschön gezogenen Kurven. Es folgen 50 Kilomter Abfahrt bis zum See Lac de Vinça .

Der heutige Tag ist quasi wieder ein Übergangsetappe von den Pyrenäen in die Alpen. Wir wollen dabei einen Abschnitt an der französischen Mittelmeerküste fahren. Von See bis Perpignan ist es nicht sehr weit und wir sind dann wirklich schon am Mittelmeer, als es auf die Autobahn A9 geht. In Richtung Narbonne passieren wir den "Regionale Naturpark Narbonnaise en Méditerranée" zur Rechten. Vorbei an Narbonne erreichen wir Béziers und schon ist Montpellier das nächste Ziel. Hier wir der Verkehr eher unangenehm, da auch die Temperaturen sind wieder an die 30 Grad Marke herangearbeitet haben.

Das heutige Ziel ist Nimes, die Hauptstadt des Départements Gard, wo das Hotel "Best Western Marquis de la Baume" gebucht ist. Als Ziel für den abendlichen Stadtrundgang haben wir im Vorfeld schonmal das Arènes de Nîmes (das Amphietheater) ausgeschaut. Dafür müssen wir aber das Hotel erstmal finden. Wieder wollen die Navis unterschiedliche Wege nahmen. Heute vertrauen wir mal Holgers Garmin. Nach einer kleinen Rundfahrt im Einbahnstraßen--Kreisverkehr-Gewimmel finden wir schließlich zum Hotel. Im Netz findet man die völlig zutreffende Beschreibung des Hotels:

Das Best Western Le Marquis de La Baume im historischen Zentrum des römischen Nîmes befindet sich in einem ehemaligen Bürgerhaus aus dem 17. Jahrhundert. Mit seiner romantischen Terrasse, dem historischen Treppenhaus und den antiken Decken ist das Best Western Le Marquis de La Baume der ideale Ausgangspunkt für einen Besuch von Nîmes und des Départements Gard.Dieses Vier-Sterne-Hotel liegt in der Nähe zahlreicher Stätten und denkmalgeschützter Sehenswürdigkeiten der Stadt, die auf eine 2000-jährige Geschichte zurückblicken können.
O.K. damit ist alles gesagt, um eine gewisse Vorfreude aufkommen zu lassen. Und es ist wirklich ein tolles Hotel. Leider sind die Parkmöglichkeiten gleich Null. Wir sollen die Bikes nach dem Checkin in einer Tiefgarage parken, die ca. 8 Gehminuten entfernt ist. Das machen wir dann natürlich auch. Preis für eine Nacht 20,- €uronen pro Bike! Aber es gibt keine Alternativen. Jetzt kann es auf Erkundung der Stadt gehen. Dabei fallen sofort die Heerscharen von schwarzgekleideten Leuten auf, deren Gesichtsbemahlung an Alice Cooper erinnert. O.K. die Erklärung folgt keine 10 Minuten später, als wir das gigantische Amphietheater erreichen. Heut ist hier Konzert angesagt. Die franzöische Metal - Band Gojira und die schwedische Metal-Band Avatar aus Göteborg sind zu Gast. Und das meist jugendliche Fan-Publikum versammelt sich auf den Straßen und vor den Toren der Arena. Wir nehmen schon mal ein Bier in einer kleinen Bar direkt neben der Arena und lauschen den Proben. Holla die Waldfee - laut - laut - laut - aber auch irgendwie cool. Und das Amphietheater ist wirklich beeindruckend wir auch im WIKI steht:

In Nîmes, der colonia Nemausus in der Provinz Gallia Narbonensis des Römischen Reichs, wurde das Amphitheater zwischen 90 und 120 n. Chr. nach Vorbild des römischen Kolosseums erbaut. Während der Völkerwanderung diente es als Fluchtburg. 1863 wurde es in eine Stierkampfarena umgewandelt und heute finden dort auch andere Veranstaltungen statt. Der heutige Bau entstammt der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts nach dem Vorbild des römischen Kolosseums. Mit einer Kapazität von 25.000 Zuschauern war das Amphitheater in vier Bereiche aufgeteilt. Im Innern zählte es 34 Sitzreihen. Das Gebäude mit ovalem Grundriss hat eine Länge von 133 m und eine Breite von 101 m, bei einer Höhe von 21 m. Die Hauptachse der Arena misst 69 m, 38 m die Nebenachse. Heute zählen die Arènes zu den besterhaltenen der Welt.
Schade, das wir es heute nicht besichtigen können. Unser Rundgang geht weiter und es ist aufgrund der Massen an Metal-Fans garnicht so leicht freie Plätze fürs Abendessen zu finden. Schließlich werden wir in der kleinen argentinischen Bar "Che Boludo" in unmittelbarer Nähe des Hotels fündig. Die angebotenen Empanadas sind lecker und mit einem Liter Sangria lassen wir den Abend ausklingen.


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Tag 15

Auch den heutigen Tag können wir in die Kategorie "Übergangsetappe" einordnen. Erst heute werden wir mit Catellane einen Ort in den französischen Seealpen erreichen, von dem aus die folgenden Tage die Alpen überquert werden. Das Essen im Best Western läßt heute mal keine Wünsche übrig. Bis auf die ekliegen Tüten-Rühreier (wer ist den sowas?) ist alles Andere einem 4* Hotel angemessen. Wir müssen die Bikes aus der Garage holen. In der Tiefgarege muß erst einmal bezahlt werden. Keine Ahnung was der Automat von uns will, als wir die Tickets einschieben. Leider alles nur Französich. Zum Glück kommt eine hilfsbereite Französin und unterstützt uns. Sie muß mit einem Typen an der Automaten-Telefon-Hotline eine ziemliche Weile spreche, ehe wenigstens mein Ticket bezahlt werden kann. Nach gefühlt weiteren 10 Minuten klaptt es endlich auch bei Klappi. Man was hätten wir ohne die Dame nur gemacht? Klar hätten wir auch um die Ausfahrt - Schranke herum fahren können (ohne zu bezahlen), aber die ganze Garage ist Videoüberwacht und wir haben keine Lust in einem halben Jahr von der französichen Staatsanwaltschaft Post zu bekommen.

Die Fahrt startet in östlicher Richtung. Wir ereichen Comps und damit sind wir an der Rhone, einem der 5 größten französichen Flüsse, anekommen. Die nächsten 20 Kilomter bis Avignon sehen wir den Fluß ständig zur Rechten. In Avignon haben wir ein wenig Zeit die 4.330 Meter Lange und mit 39 Türmen und sieben Haupttoren umgebene Stadtmeuer zu besichtigen. Das liegt aber einzig und allein daran, das in der City Stop-and-GO angesagt ist und wir quasi im Schritt-Rempo an der langen Mauer vorbei schleichen. Wir erreichen das Department Vaucluse und damit die riesigen Lavendelfelder in dieser Region. Soweit das Auge blickt - alles ringsherum ist tiefdunkles Lila. Es ist wirklich ein traumhafter Anblick, wenn sich das lilafarbene Blütenmeer der Lavendelfelder bis zum Horizont erstreckt.

Wir erreichen den Lac de Sainte-Croix an seinem nördlichen Teil. Jetzt wird es wieder spannend, den mein Navi kennt hier offenbar wieder den kürzesten Weg. Und das bedeutet, dass wir durch dichte Wälder mit engen Kurven und Sträßchen nicht breiter als 2 Meter fahren. Aber O.K. das paßt dann am Ende schon und ist eine gute Abwechselung.

Die Verdonschlucht, französisch Gorges du Verdon, umgangssprachlich auch Grand Canyon du Verdon, ist eine Schlucht in der französischen Provence, Département Alpes-de-Haute-Provence. Sie beginnt flussabwärts nach der Stadt Castellane und endet nahe Moustiers-Sainte-Marie im Stausee Lac de Sainte-Croix. Durch den etwa 21 km langen und bis zu 700 Meter tiefen Canyon fließt der türkisfarbene Fluss Verdon. Die Gorges du Verdon sind neben der Tara-Schlucht einer der größten Canyons Europas und Hauptbestandteil des nach ihm benannten Regionalen Naturparks Verdon.
Auf der D-952 erreichen wir auch schon die Verdon-Schlucht mit seinem ersten Auslüufern. Obwohl ich die Strecke im Vorfeld gut geplant hatte, ist dann doch bei der konkreten Streckenplanung für den heutigen Tag eine sehr wichtiges Highlight verloren gegeangen. Eigentlich sollte es ab La Palud sur Verdon in auf die 23 Kilomter lange Route des Crêtes Verdon gehen. Diese Ringstraße beginnt und endet in La Palud-sur-Verdon und führt zu mehreren sehr beeindruckenden Aussichtspunkten auf die Verdonschlucht. Und gerade diese Traumstraße vergesse ich bei der aktuellen Tagesplanung - ich könnte mich heute noch ärgern - aber so what - Shit happens on the way to hell !

Wir bleiben als auf der D-952 bis wir Castellane erreichen. Mitten im Zentrum befindet sich unsere heutige Bleibe - das "Hotel du Roc" , was seinem Namen dem riesigen Felsen direkt hinter dem Hotel verdankt - aber dazu komme ich noch später. Das Hotel ist geschlossen - wir sind ja auch schon um 16:00 Uhr angekommen. Aber ein kurzer Anruf genügt und 10 Minuten spöter erscheint die Cheffin und wir können in unsere Zimmer. Irgendwie kommt mir alles bekannt vor. Na mal sehen, ob ich noch drauf komme.

Nachdem wir zunächst die obligatorischen (und hier auch wieder extrem teuren) Biere getrunken haben erkunden wir die Stadt. Gleich gegenüber dem Hotel befindet sich eine Gasse mitg Unmengen Kneipen und kleinen Geschäften mit Schmuck, Kunstgewerbe und Touri-Nepp. Wir schlendern durch die hübsche Gasse und beim nächsten Bier-Boxenstopp sitzt neben uns ein Typ, der gut Deutsch spricht. Seine Freundin betreibt gegenüber "Die Beste Eisdiele" der Stadt. Er gibt uns den Tipp zum Abendessen unbeding das auch gegenüberliegende Belgische Restaurant zu besuchen - das natürlich auch "Dae Beste der Stadt" ist.

Wir finden keine 50 Meter einen schicken kleinen Schmuckladen. Holger möchte dort eine Kleinigkeit für seine Frau kaufen. Zu unserer Überraschung spricht die Inhaberin perfekt Deutsch - ohne Dialekt - kein Wunder - Sie ist Deutsche. Auch Ihr Mann ist im Laden. Er ist Schriftsteller und beide hat vor etlichen Jahren in die Region gezogen. So wird der viel geplaudert und Holger ersteht zwei schöne Schmuckstücke.

Jetzt kann es also zum Belgier gehen. Die dortige Inhaberin spricht auch Deutsch und wir bestellen Steaks. Und der Typ vorhin hat nicht gelogen - die Teile sind allererste Sahne. Gepart mit einem leckeren Wein erleben wir eines der besten Abendessen der Tour. Natürlich wird auch noch ein Eis aus der besten Eisdiele probiert - auch ganz gut - aber nicht Spitzenklasse und nicht zu vergleichen mit dem Eis meiner Lieblingseisdiele hier bei mir zu Hause in Markröhlitz.

Zurück am Hotel haben wir noch Zeit für einen kleinen Rundgang im Ort. Und jetzt fällt es mir endlich ein, woher mir das Alles hier bekannt vorkommt. Keine 20 Meter von unserem Hotel entfernt, sehe ich das 3* Nouvel Hôtel du Commerce. Hier haben wir bei der Grandes Alpes Tour 2017 mit Reisen & Erleben geschlafen. Auch Holger erkennt das dann, als wir den hinter dem Hotel liegenden Pool sehen, von dem man einem grandiosen Blick auf den Hausberg mit Kreuz hat. Irgendwie scheint das mit meinem Langzeitgedächtnis noch ganz gut zu funktionieren.

Wir nehmen im Hotel noch 2 kleine Absackerbiere und besprechen die Tour für den morgigen Tag, ehe wir uns auf Zimmer verziehen. Bei der Planung des morgigen Tages war ich "Sehr" optimistisch. Will heißen, das mit 7 Pässen, davon 5 höher als 2.000 Meter und einer Streckenlänge von über 300 Kilometern alles passen muß, um gut ans Ziel zu kommen. Bei einem Schitt vom ca. 45 km/h sind das ohne Pausen glatte 7 Stunden auf dem Bike bei höchster Konzentration. Und der nächste Tag wird mit 6 ähnlichen Pässen und Streckenlänge genauso anstrengend. Wir überlegen lange und entscheiden uns für eine Änderung der Route für den morgigen Tag.

Kaum liegen wir im Bett, da wird Klappi plötzlich ganz unruhig. Er vermisst den gekauften Schmuck - Oh Mist ! Er hat die Einkaufstüte beim Belgier an einem Stehl gehäckt und dann vergessen. Also Anhosen und zurück in Kneipe. Aber keine Chance - alles bereits zu - auch der Schmeckladen - es ist immerhin schon 23:00 Uhr - also kein Wunder. Klappi kommt ziemlich geknickt wieder zurück. Vielleicht können wir ja morgen früh etwas ereichen ....


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Tag 16

Die erste von zwei genialen Alpen-Etappen startet heute. Vorher geht Klappi noch einmal in die City, um zu schauen, ob noch irgendetwas wegen des vergessenen Schmucks zu löten ist. Natürlich sind um diese Zeit alles Gaststätten und Läden zu. So kann er nur einen Zettel an die Belgische BAR heften und hoffen, dass sich jemand bei Ihm meldet. Wir haben gestern wie schon gesagt die Strecke für den heutigen Tag geändert. Statt der 7 Pässe sid es jetzt "NUR" drei, wobei der Col Agnel auch mit im Programm ist. Damit werden wir den dritthöchsten Alpenpass endlich befahren. Wir starten in nördlicher Richtung auf der D955, die schon bald die Staumauer des Lac de Castillon erreicht. Wir folgen den See auf der wunderschönen Uferstraße für 15 Kilometer. Dann startet auch schon der Anstieg zum ersten Pass des Tages, dem 2.247 hohen Col d’Allos.

Der Col d'Allos verbindet Colmars (1235 m) über Allos (1400 m) mit Barcelonnette (1136 m) mit einer 42 km langen Straße. Die kurvenreiche Straße hat einen guten Straßenbelag, ist aber im obersten Teil der Südrampe und über etliche Kilometer der Nordrampe in der Felsenschlucht sehr schmal mit Ausweichen, durch die vielen Kurven am Hang etwas unübersichtlich und besitzt maximal 11% Steigung.
Diee Beschreibung kann ich voll und ganz bestätigen. Eine wirklich spannende und landschaftlich einzigartige Strecke. Wir halten mehrmals an, um passende Erinnerungsfotos zu schießen. Wir treffen auf der Passhöh ein schweizer Eheppaar mit Ihrem Fahrrädern. Beide um die 50, sehr sportlich. Sie haben den Pass soeben auch bezwuungen und wollen heute noch zwei weitere Pässe überqueren - insgesamt über 5.000 Höhenmeter - wir sind beeindruckt. Weiter geht'smit unserer Tour. In Les Gleizolles biegen wir auf die D900 ab und wundern uns, dass die Kilometer bis zum Ziel sich komischerweise erhöhen, statt zu sinken. Irgendetwas stimmt also nicht. Anhalten und mal bei Onkel Gugel nachfragen. O.K. wir sind 10 km in die falsche Richtung gefahren. Also kehrt und zurück. Auf der D902 sind wir wieder auf der Spur. Mit dem Col de Vars wartet auch schon der nächste Pass auf uns.

Der Col de Vars ist ein Pass in den Französischen Alpen. Der Pass befindet sich an der Grenze zwischen den Départements Hautes-Alpes und Alpes-de-Haute-Provence in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur. Er verbindet das Tal der Ubaye mit dem Queyras-Tal und der Stadt Embrun über den Berg Parpaillon. Der Pass befindet sich auf einer Höhe von 2109 m über dem Meeresspiegel und ist von Mai bis Oktober geöffnet. Der Pass hat keine klassische Wintersperre. Bei günstigen Wetterverhältnissen ist er auch im Winter geöffnet.
Er gehört zu den meist befahrenen Pässen in Rahmen der Tour de France. Die Südrampe zum Pass ist 15 km Lang bei einer durchschnittlichen Steigung von 5.3% und beginnt im Prinzip bei Les Gleizolles. Von dieser Seite ist der Pass nicht so reizvoll. Dafür erleben wir bei der Abfahrt ein wahres Kurveneldorado, welches etwas 10 km vor Guillestre beginnt. Das schöne Restaurant auf der Passhöhe ist wie geeignet für eine schöne Pause. Bei eiskalter Cola und hausgemachtem Schinken-Baguette lassen wir uns von der Sonne verwöhnen.

Von Guillestre bis zum Abzweig in Château-Ville-Vieille auf die D5 sind noch einmal 200 Höhenmeter zu überwinden. Hier befindet man sich auf etwa 1.500 Metern Höhe. Es sind es nur noch 5 Kilometer bis zum Chalet La Vie Sauvage, wo die heutige Übernachtung geplant ist. Aber diese 5 Kilomter haben es gewaltig in sich. Die kaum mehr als 1.5 Meter breite Auffahrt hat 5 sehr steile gefährliche Kehren im Angebot, die auch noch zum Hang hin abfallen. Hier ist allerhöchste Aufmerksamkeit geboten. Immer auf Zug bleibe ist hier die Devise. Wir pusten durch, als wir am Chalet ankommen. Beim genauen Betrachten der Karte stellen wir fest, dass es einige Kilomter weiter eine wesentlich angenehmere Auffahrt gibt. Wir sind wieder zu früh angekommen, um einchecken zu können. Das Chalet scheint menschenleer. Da wir aber ohnehin noch zum Col Agnel fahren möchten, ist das eigentlich kein Problem. Also wieder aufsteigen - der Agnel wartet.

Leider verpassen auch hier die Abfahrt zur D205T und drehen ein kleine Ehrenrunde. Ale wir die richtige Straße endlich finden, beginnt auch schon die rasante Auffahrt zum Pass. Im WIKI steht zum Pass Folgendes:

Der Col Agnel (ital. Colle dell'Agnello) ist ein 2744 m hoher Grenzgebirgspass zwischen Italien und Frankreich in den Cottischen Alpen. Der Agnel ist der dritthöchste asphaltierte Alpenpass und nach dem Col de l’Iseran und dem Stilfser Joch und verbindet das italienische Varaitatal mit dem französischen Guilta.
Wir müssen noch gute 1.000 Höhenunterschied überwinden, ehe wir auf der Passhöhe ankommen. Nur auf dem oberen Teil sind dabei einige schöne Kehren zu fahren. Ansonsten verwöhnt die Passstraße mit einem super Straßenbelag. Immer spektakulärer schraubt sich die Straße in den tiefblauen Himmel. Auf der Passhöhe ist kaum ein Parkplatz für unsere zwei Maschinen zu finden. Jetzt stehen wir hier oben und blicken auf die nach schneebedeckten Gipfel ringsherum - einfach nicht zu beschreiben und auch die geschossenen Fotos können den Freunden zu Hause nichts von der Schönheit dieser Gegend vermitteln. Das muß man einfach selber sehen. Dabei ist es schon kurios - auf der französichen Seite herrscht strahlend blauer Himmel, während die italienische Seite in tiefen Nebel getaucht ist. Wir fahren uns Hotel zurück. Dort können wir dann auch einchecken. Wir sind in einem neu gebauten Gebäudeteil des Chalets untergebracht - alles topmodern. Das Chalet wir offenbar überwiegend von Wanderern besucht. Alles ist darauf ausgerichtet. Beim Betreten müssen die Schuhe ausgezogen werden und man kann dafür bereitstehende Schlappen benutzen - gilt natürlich auch für Biker. Für 20:00 Uhr ist Abendessen vorgesehen. Es wird ein Menü angeboten. Die Zeit bis dahin sitzen wir auf der Terrasse und konsumieren wieder mal überteuerte Biere - die gigatische Aussicht entschädigt - wir sind immerhhin auf knapp 1.800 Metern Höhe.

Das Menü am Abend ist wirklich seinem Preis von 28,- €uronen wert. An einem kleinen Stand wird Käse erwährmt, in einer Vorrichtung, die ich so noch nie gesehen habe. Der flüssige Käse wird aus einer halbrunden Schablone geschabt und auf die Teller der Gäste gegeben. Im total vollen Gastraum (ca. 50 Personen) sitzen wir am Tisch mit einem französichen Ehepaar unseres Alters. Sie kommen aus Marseille und machen hier ein paar Tage Wanderurlaub. Die Dame hat in Deutschland studiert und so wird es eine sehr lustige und spannende Unterhaltung, die nach dem Essen auf der noch immer sonnigen Terrasse bei einem Glas Wein fortgesetzt wird. Die Dame berichtet von den aktuellen Unruhen in Paris und läßt kein gutes Haar an der französichen Regierung. Ein wunderschöner Abend eines wunderschönen Biker-Tages geht zu Ende. So langsam nähern wir uns auch leider dem Ende der Tour.


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Tag 17

Die Königsetappe inn den Alpen startet heute und die Vorfreude ist bei uns groß. Das Frühstück verbringen wir wieder mit dem französischen Ehepaar. Es ist immer wieder erstaunlich, wie oft wir mit netten Leuten zusammen kommen. Wir verabschiden uns von den beiden und dann kann die Pässejagt losgehen. Folgende Pässe stehen auf dem anspruchsvollen Programm des Tages:

Col d'Izoard 2360 m
Col du Lautaret 2058 m
Col du Galibier 2642 m
Col du Télégraphe 1566 m
Col du Mont Cenis 2081 m
Col de l'Iseran 2770 m
Wir verlassen das Chateau heute wieder auf der entschärften Straße bis wir in Ville Veille ankommen. Von hier an weiter auf der N947 am Flüßchen Gull entlang bis wir rechts den Abzweig zur D902 finden. Der Col d'Izoard wartet auf uns:

Der Col d’Izoard ist ein 2360 Meter hoher Straßenpass in den Französischen Alpen, Département Hautes-Alpes und ist der dritthöchste Pass der Route des Grandes Alpes. Seine verkehrsmäßige Bedeutung ist gleich null. Der Col d’Izoard verbindet Briançon mit dem Queyras und somit schließlich mit G uillestre – in Nord-Süd-Richtung kann man also problemlos auch im Durance-Tal fahren, statt sich über den Pass zu quälen.
Damit ist es für total passend, den der Verkehr ist gleich NULL - abgesehen natürlich von Fahrradfahrern und Motorradfahrern. Wir kommen von der Südseite und fahren im oberen Teil vorbei an der Casse Déserte, das „menschenleere Geröll“, eine trockene Verwitterungslandschaft mit Schutthalden und Felsnadeln. Teilweise gleicht das schonfasst an eine Mondlandschaft. Ich war schon bei der ersten Befahrung dieses Passes 2017 von dieser Landschaft schwer beeindruckt. Die brühmte Höhenmarkierung des Passes in Form einer aus Natursteinen gemauerten Steele ist nach wie vor Magnet für alle, die auf der Passhöhe eine Erinnerungsfoto schießen möchten - wir natürlich auch. Die Fahrt in dieser hochalpinen Landschaft mit ihrem wunderbaren Straßenbelag ist an Qualität und Abwechslung in den Alpen nur selten zu überbieten. Ein wirklich Klasse Pass, den wir als erstes heute passieren.

Die gut 20 Kilomter lange Abahrt bis Briançon bietet gerade am Refuge Napoléon wunderbare Kurven und Serpentinen - ein Hochgenuß für jeden ambitionierten Biker - mit oder ohne Motor - einfach nur große Klasse. Bei Briançon endat der ganze Spaß aber noch lange nicht, da der Anstieg zum Col du Galibier hier bereits startet. Im WEB findet man u.a. folgendes zum Pass:

Der Pass verbindet St.-Michel-de-Maurienne im Norden mit dem Col du Lautaret im Süden, also die Maurienne mit dem Oisans bzw. dem Briançonnais, und s tellt somit eine wichtige Nord-Süd-Verbindung in den zentralen Westalpen dar. Auf der Nordrampe muss man als „Vorpass” den Col du Télégraphe überqueren, um zum eigentlichen Ausgangsort Valloire zu gelangen. Auch die bekannte Route des Grandes Alpes verläuft über den Col du Galibier. Der Col du Galibier gilt zusammen mit dem benachbarten L’Alpe d’Huez, dem Mont Ventoux in der Provence und dem Col du Tourmalet in den Pyrenäen als einer der berühmtesten und meit befahrenen Anstiege der Tour de France.
Und was soll ich sagen - alles was hier über diesen Pass geschrieben steht, ist nicht übertrieben. Ich bin jetzt das dritte mal diese Traumstrecke gefahren und bin wieder voll geflascht. Dieser Pass zählt in meinem ganz persönlichen Ranking auf jeden Fall zu den 10 schönsten und spektakulärsten, die ich in meiner (relativ kurzen) Bikerzeit bisher gefahren bin. Immerhin sind es schon fasst 120 Pässe, die ich bisher befahren habe. Und es sollen schon noch einige hinzu kommen.

Kurz vor Valloire fällt mein Blick auf einen großen Platz, wo riesige Strohfiguren zu bestaunen sind. Die werden wir uns dann mal näher anschauen. Die Figuren werden wohl im Rahmen der "International Strawsculpting Competition" von verschiedensten Künstlerteams aus der ganzen Welt hier ausgestellt. Wirklich total colle Teile. Keine 100 Meter weiter finden wir auch noch ein Restaurant, wo wir eine Pause einlegen, ehe es zun Galibier weiter hinauf geht. Bevor wir jedoch dort oben ankommen nehmen wir keine 9 Kilometer vor der Passhöhe, quasi so nebenbei, noch den Col du Lautaret unter die Räder. Er ist eine kleiner Vorgeschmack auf die letzten Kilomter bis zum Galibier. Auf der Passhöe (wenn man die überhaupt so bezeichnen kann) führt der Abzweig auf der D1091 zum bekannten Tour de France Ort Alpe d’Huez, denn wir aber in diesem Jahr nicht anfahren werden.

Am Galibier finden wir bei traumhaften Wetter genug Zeit um Fotos fürs Album und meine Webseite zu schießen. Die letzten Kilometer Abfahrt von Vallore bis Saint-Martin-d'Arc sind mit vielen wunderbaren Kurven gespickt. Der schon genannte Col du Télégraphe wird dabei auch mal so schwuppdiwupp passiert. Hier stoppen wir aber nur kurz um einige Bilder zu schießen. Genau genommen ist der Télégraphe ein nördlich gelegener Vorpass, den man eben mitnehmen muss, wenn man über den Galibier möchte.

Nach Saint-Martin-d'Arc beginnt für mich dann eigentlich schon die Auffahrt zum Col de l'Iseran. O.K. der eigentliche finale Anstieg beginnt wohl, dem vielen Experten zufolge, erst in Bonneval Sur-Arc. Im WIKI findet man folgendes:

Der Col de l’Iseran ist mit einer Höhe von 2770 m der höchste überfahrbare Gebirgspass der Alpen – der Col de la Bonette ist 2715 m hoch, die 2802 m erreicht man nur durch die Zusatzschleife, die jedoch kein Pass ist. Der Pass liegt im französischen Département Savoie. Die durchgehend asphaltierte Straße ist ein Teil der Route des Grandes Alpes. Sie verbindet hier die Hochtäler der Isère (Tarentaise) und des Arc (Maurienne).
Wir liegen trotz der vielen Pässe ganz gut in der Zeit und so gönnen wir uns in Lanslebourg-Mont-Cenis noch einmal eine schöne Pause. Neben der üblichen Cola bestelle ich mal Crepes mit Champignons. Ehrlich - ich habe noch nie derart miserable Crepes gegessen. Wir denken noch einmal über den kommenden Teil der heutigen Route nach. Eigentlich stand ja vor dem Iseran mit dem Col du Mont Cenis ein weiterer Zweitausender auf dem Plan. Dort wollten wir jedoch nur bis zur Passhöhe oder dem kurz dahinter liegenden La du Mont-Cenis fahren und dann umkehren. Wir beschließen diesen Pass zugunsten der längeren Pause auzulassen. Alo bestelle ich noch einen Cortado, um den schlimmen Geschnack vom Crepes zu kompensieren.

So jetzt kann er Iseran kommen. Und es ist schon ein anspruchsvoller Pass, der auch landschaftlich einiges zu bieten hat. Wir bewegen uns in einer Landschaft aus schroffen Berggipfeln und ausgedehnten Gletschern. Die fehlende Steckenbegrenzung macht es nicht gerade einfacher eine saubere Linie zu fahren. Je höher wir kommen, desto größer werden die Schneefelder, die hier auch noch om Juli zu bestaunen sind. Auf der Passhöhe herrschen Temperaturen um 8 Grad und der starke Wind macht daraus gefühlte 0 Grad. Vor einer Stunde hatten wir im Tal knapp 30 Grad. Bei Absteigen sehe ich zwei jungendliche Backpacker in kurzen Hosen und Sportschuhen. Sie verstecken sich hinter einer kleinen Schautafel, um sich vor dem eisigen Wind zu schützen. Sie versuchen die nur selten ankommenden Autos zur Mitnahme zu bewegen. Aufgrund der Temperaturen hält sich auch unsere Verweildauer hier oben in Grenzen.

Es geht wieder talwärts, über den bekannten Wintersport-Ort Val d'Isere und schon weinige Kilomter beginnt der See Lac du Chevril. Die Straße direkt am See entlang, mit zahlreichen Tunneln, ist auch wieder ein richtiger Leckerbissen. Bald kommen wir in Bourg-Saint-Maurice, unserem heutigen Zielort an. Im "Hotel Arolla" sind alle Türen verschlossen. Ab 17:00 Uhr soll jemand da sein. Ich klingele dann doch mal und nach 5 Minuten öffnet der Chef des Hauses. Schaut etwas verschlafen aus. O-Weh ich habe den Herrn doch wohl nicht etwa geweckt? Er ist dann letztlich doch bereit uns einchecken zu lassen. Das Zimmer ist so ziemlich das kleinste, das wir auf der ganzen Tour bezogen haben. Es gibt kaum Möglichkeiten, die verschwitzten Sachen zum trocknen aufzuhängen. Von den bei Booking zu lesenden Gästebewertungen ist das Hotel und das Personal meilenweit entfernt. Aber vielleicht hatten wir nur einfach mal Pech. Bevor wir einen Stadtrundgang starten, frage ich nach Bier. O.K. kein Problem meint der Wirt und zeigt auf einen Kühlschrank mit kalten Flaschenbieren. Ich möchte zwei belgische Leffe, die ich bei mir zu Hause auch mal gern kaufe. Er stellt mit zwei kleine Flaschen und ich gehe damit auf die Terrasse, wo menig später auch Klappi eintrifft. Erst jetzt bemerken wir, dass ein Bier 0.33 Liter hat und das andere 0.25 Lieter. So etwas habe ich ja noch nie gesehen. Naja der Durst ist groß und so sind die Teile in Null-Komma-Nix getrunken.

Der Rundgang in der schicken Innenstadt bringt aber sofort neuen Durst. Bei knapp 30 Grad auch kein Wunder. Ich einer schicken Bar gibt es frisch Gezapftes - also wird ein Boxenstopp eingelegt. Keine 100 Meter werden wir auch fündig bei der Suche nach einem Restaurant für's Abendessen. Das Le Refuge schaut gut aus. Wir bekommen die letzten freien Plätze. Das Essen ist allererste Klasse. Da wir in Frankreich sind, probiere ich mal die angebotenen Schnecken - in einer Art Blätterteig gewickelt und schön dekoriert - eine gute Wahl. Bei einer guten Flasche Wein lassen wir den Abend ausklingen. Es ist unser letzter gemeinsamer Abend der Tour. Morgen werden wir noch durch die Schweiz fahren und uns dann kurz hinter der deutschen Grenze trennen. Ich möchte anderthalb Tage bei meinen Enkeln und meiner Tochter in Albbruck verbringen und Holger will nach einer Übernachtung in Lörrach weiter zu seinen Enkeln und seiner Tochter nach Darmstadt. Eigentlich hatten wir noch eine gemeinsame Übernachtung in Isny im Allgäu geplant. Aber der kurzfristige Besuch der Kinder und Enkel hat sich regelrecht angeboten.


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Tag 18

Der letzte Tag der gemeinsamen Tour bricht an. Das Frühstück im Arolla ist wie erwartet schlecht. Holger zahlt die Rechnung und ist verblüfft, als der Cheffe für die gestrigen Biere ( 1 x 0.25 l + 1 x 0.33 l Leffe) schlappe 13.00 € aufruft. Plötzlich versteht er auch kein Wort Englisch mehr, als Holger ihm erklärt, dass das so ja nicht stimmen kann. O.K. - nix wie zahlen und weg aus dieser Absteige. Ich verstehe die Booking Bewertungen immer weniger und komme zum Schluß, dass hier wohl "Bewertungs-Automaten" am Werke waren. Ich kann dieses Hotel absolut nicht weiter empfehlen.

Wir wollen die Schweiz zügig durchqueren und daher beschlossen eine Vignette für die dortigen Autobahnen zu kaufen. Doch zunächst sind wir noch ein gutes Stück auf französichen Straßen unterwegs. Ertmal südwestwerts auf der N90 über Moutiers bis nach Albertville und danach im großen Bogen vorbei am Lac du Bourget. Aix-les-Bains wird passiert und auch Annecy ist dann schnell erreicht. Kurz vor Genf passieren wir die Grenze zur Schweiz. Direkt am Grenzübergang können wir die Vignetten kaufen. Der Typ hinter dem Schalter fragt jeden im quälend langsamen Schwitzer-Dütsch:

Jaaaa - unnnnnddddd - waaaassssss - wolllennnnnn - Siiiieeeeee ???? Gähn

Ja was werde ich hier wohl wollen - der Typ verkauft den ganzen Tag auschließlich Vignetten. Vielleicht sollte ich nach einer Packung Ricola fragen. So nehme ich doch eine Vignette, deren Austellung genau so lange dauert, wie der Typ spricht. 42,-€ kostet das Teil. Verglichen mit den Kosten in Frankreich ein Schäppchen, wenn man bedenkt, dass man damit ein ganzes Jahr die Autobahnen benutzen kann. Nachdem auch Klappi sein Teil auf die Scheibe geklebt hat, kann es weiter gehen. Bis Lausanne rollen wir immer gemütlich entlang des Genfer Sees. Nur wenige Stellen erlauben allerdings den Blick auf diesen bekannten See. Schleißlich passieren wir Bern. Nahe Pratteln verabschiede ich mich von Klappi. Auf der Schweizer Seite geht es weiter Rheinaufwärts bis ich bei Laufenburg wieder deutschen Boden erreiche. Keine 10 Minuten später bin ich bei den Enkeln in Albbruck. Hier bleibe ich noch anderthalb Tage, ehe es auf die letzte Etappe nach Halle geht.

Tag 19

Um 9:00 Uhr sitze ich auf dem Bike. Mit 645 Kilomter ist die Fahrt nach Hause ätzend langweilig, zumal davon 600 Kilomter Autobahn sind. Ich ziehe bei meiner BMW heut mal etwas stärker am Gas und so bin ich bereits um 16:00 Uhr zu Hause. Abends steht wie immer ein Willkommens-Grillabend auf dem Programm. Heike hat alles perfekt organisiert. Unsere Nachbarn Thomas und Dani sind mit dabei. Auch Klappi und Rosi sind mit von der Partie. So wird es ein sehr kurzweiliger Abend.

Ein kleines Resümee

Unsere bisher längste Tour ist vorbei. Es waren 3 Wochen voller interessanter neuer Eindrücke und tollen Gegenden bei grandiosem Wetter. In Frankreich war ich von der Gastronomie, den Preisen und der Gastfreundlichkeit schon sehr enttäuscht. Das bestätigt voll und ganz meine Erfahrungen der bisherigen Touren durch Frankreich. In Spanien und Portugal war es super - nette Leute - klasse Essen - bester Service - so soll es sein. Landschaftlich ganz oben standen natürlich die Etappen durch die Pyrenäen und die Alpen. Hier schlug mein Bikerherz immer höher. Körperlich hat die Tour so einiges abverlangt - 6.700 Kilomter sind kein Pappenstiel. Das werden wir bei der Tour im kommenden Jahr berücksichtigen und aller 5 Tage die Unterkunft für zwei Tage buchen.

Ein kleiner Ausblick

Wie immer ist nach der Tour gleich vor der Tour. Daher wird auch das nächste Jahr nochmal eine Tour der Superlative sein - zumindest von der jetzigen Planung her. Denn diese Tour wollten wir ja eigentlich schon in diesem Jahr machen. Da hat uns jedoch der Ukraine-Krieg einen Strich durch die Rechnung gemacht. Der eigentliche Plan schaute wie folgt aus:

Die Tour soll durch folgende 17 Länder führen - Polen - Tschechien - Slowakei - Urkraine - Moldawien - Rumänien - Bulgarien - Türkei - Griechenland - Albanien - Nordmazedonien - Kosovo - Serbien - Bosnien Herzegowina - Kroatien - Slowenien und Österreich. Geplant sind etwa 25-30 Tage mit einer Gesamtstrecke von gut 7.500 Kilometern. In vielen der Länder sind bereits feste Besichtigungs-Punkte ins Auge gefasst - quasi "Must Have Points". Dazu zählen u.a. Drakula-Schloß Bran, Transfarogascher Hochstraße, Transalpina Hochstraße in Rumänien, Burgas in Bulgarien, Meteora Kloster in Griechenland, Vikos Schlucht und Llogara Pass in Albanien, Kloster Sveti Naum in Nordmazedonien, Rugova Schlucht in Serbien, Sveti Stefan in Montenegro, Bucht von Kotor, Dubrovnik, Kravica Wasserfälle, Pliva Wasserfall Jaice in Bosnien-Herzegowina, Höhlen von Postojna und Vircic Pass in Slowenien, Nockalmstraße und Malta-Hochalmstraße in Österreich sowie die Roßfeldpanoramastraße in Berchtesgaden.
Diese bereits vor 2 Jahren erarbeitete Route werden wir jedoch bestimmt anpassen müssen, da ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, dass der Krieg in der Ukraine im kommenden jahr beendet sein wird. Wir werden daher höchstwahrscheinlich über Ungarn und Rumänien nach Moldawien einreisen, so nicht Putin auch dort seine Hände austreckt.

Aktuell habe ich mit dem Video der diesjährigen Tour angefangen. Das wir aber sicherlich noch gute 4 Wochen dauern, bis es veröffentlicht wird. Also ein Grund mehr, mal wieder hier auf meiner Webseite vorbei zu schauen.

Opa Olaf im August 2023